ana.words, ein kompliment

das leben ist ja so absurd. im triefendsten regen hielt ich
mit meinem sportlichen flitzer ohne dach bei otto's um
champagner zu kaufen. zwischen tuer und angel erfuhr ich,
dass mich im naechsten jahr nicht mehr allmonatlich (neben
anderem) der fachlehrerinnenlohn heimsuchen wuerde, sondern
ein ganz und garer temporaerer. fast hundert franken mehr
fuer eine stunde weniger, oder so. das musste champagner
wert sein, sagte ich mir.

triefend warte ich also auf das rattern des
postcartemaschinchens. da sagt die verkaeuferin, nein,
entschuldigt sich sogar, sie sei eben schlecht im schaetzen.
tja ging mir durch den kopf, das ist ja nicht weiter
schlimm. aber da raff ichs: die will meinen ausweis sehen!!
seit jahren wollte das niemand mehr (mein
champagnerjungfernalter ist ja auch schon etwas her), sagte
ich und musste lachen, denn sozusagen traf es ja meinen
befoerderungssekt. aber ich nahms wie sies wollte als
kompliment.

babs@ana.ch

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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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ana.txt seite 444

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