meiner ansicht nach sind alle ausdrucksformen von kultur oden. alle buecher, alle gemaelde und filme, sogar das x-te sonnenuntergamngsfoto auf instagram oder die ewigen youtube-katzenfilmchen - lauter versuche, die zeit, den augenblick festzuhalten und ihn dann mit anderen zu teilen. oder wie der gefeierte dichter richard brown es in dem fim "the hours" ausdrueckt: "ich wollte alles festhalten, alles, was in einem augenblick geschieht... und ich habe versagt." denn das abbild ist der wirklichkeit immer unterlegen. ein bestimmter augenblick, eine bestimmte idee, ein bestimmtes gefuehl laesst sich daher auch niemals in seiner gesamtheit einem anderen vermitteln. wir koennen es nur in oden besingen. sogar die wissenschaft koennte man als ode betrachten. eine ode an die groesse und unergruendlichkeit der natur. wir geben uns alle muehe, sie in theorien, modellen und formeln zu erfassen, und dennoch entzieht sich die natur der gesamten wissenschaft stets aufs neue. (es folgen beispiele, gehirn, bewusstsein, quantenmechanik, stringtheorie, mathe etc.) von: marian donner aus: das kleine buch der selbstverwuestung. warum wir mehr stinken/trinken/bluten/brennen und tanzen sollten. alles eine ode? [ ] ja [ ] nein [ ] vielleicht [ ] sex [ ] ... -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444