ana.words, aerger am steuer

sobald sich gewisse leute in ein auto setzen, werden sie zu
wueterichen. das hat bisweilen tragische folgen. in einer
studie schaetzt der britische automobilklub, dass 1999 bei
fast 700 unfaellen mit toedesfolgen aerger ueber andere
verkehrteinlnehmer innen im spiel war.

psychologen der universitaeten leeds und manchester haben
das phaenomen untersucht. entdeckt haben sie erstaunliches:
aggresives verhalten im auto ist nicht geschlechtsabhaengig.
vrauen wie maenner aergern sich - kilometerbereinigt -
gleich oft. und wer glaubt, dass es gesund sei, den aerger
rauszulassen irrt: drei viertel der leute, die ihrer wut
herzhaft ausdruck verleihen, fuehlich sich zwar besser - doch
je besser sie sich fuehlen, umso leichter faellt es ihnen,
sich weiterzuaergern.

woran liegt es, dass sich so viele menschen am steuer
masslos aergern? in einer umfrage von 1997 gaben ein sextel
der bevragten an, sie seien sonst zahm wie laemmer. die
psychologen haben eine einleuchtende erklaerung: der
fehlende augekontakt. durch die windschutzscheibe sieht man
seinen gegner nur schlecht. der gesichtskontakt hat von allem
eine funktion: aggressoinen gegenueber artgenossen abbauen.
also cool bleiben und ein kabriolett kaufen.

matthias meili 
weltwoche nr 50, 14. dez 2000

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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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