ana.words, unstetes sexleben, fortsetzungsroman

ana.words, unstetes sexleben, fortsetzungsroman
9. Juni 2020 tbz
In ana.bildwords
werte alte ana.hasen

vielleicht moegt ihr euch erinnern
an ein ana.word zur pille danach
anno 2009.
hauptdarsteller:
ein apotheker namens metin san
in der bellevue apotheke zueri.


lest es bitte hier nach:

http://ana.ch/words/archive/?id=5341
(und wenn ihr lust habt
koennt ihr "folgende ausgabe" anklicken
dann gibz noch reaktionen dazu)



gut, wenn gelesen nun weiter im text.
letzten sommer las tbz im tagblatt der stadt zuerich
dass die bellevue-apotheke in neue haende kommt
und ab juli 2019 geleitet wird von
- ihr erratet es - metin san.

und tbz hatte dies aus dem tagblatt der stadt zueri ausgerissen
weil sie das eigentlich mal noch bei ana unterbringen wollte
dass der hier erwaehnte "solche frauen"-schimpfende
und bei ana deshalb wohlbekannte herr
nun also nicht mehr nur da arbeitet
sondern die apotheke fuehrt.

ueber solche leute in fuehrungspositionen 
freuen wir uns ja immer, nicht wahr.

und wenn ihr nachlesen wollt
ob der vorherige scheff auch ein goldschaetzeli war
so findet ihr hier den besagten artikel
den tbz in papier rausgerupft hatte:
http://www.tagblattzuerich.ch/aktuell/reportage/reportage-detail/article/der-bellevue-dinosaurier-verlaesst-seine-apotheke.html


nun aber weiter im text.
elf jahre nachdem metin san
in 20minuten seine meinung kundtun durfte
ueber die ausgeartete emanzipation
erschien gestern folgender artikel im blick
den ihr nun exklusiv mit bildunterschriften als text kriegt.

(wenn ihr auch noch ein video wollt
hier der link zum besagten blick-artikel.
spoiler alert:
von der geschaeftsleitung wollte gegenueber blick niemand stellung nehmen.
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/kundin-in-zuercher-apotheke-vor-ganzen-kundschaft-blossgestellt-die-mit-dem-blauen-block-braucht-die-pille-danach-id15926500.html )


"Kundin in Zürcher Apotheke vor ganzen Kundschaft blossgestellt

«Die mit dem blauen Block braucht die Pille danach»

Sie will eigentlich nur die Pille danach und ein diskretes Gespräch. Der
Fall entwickelt sich aber zur Demütigung. Am Ende hagelt es sogar noch
Spott für die Kundin.
Marc Iseli und Ramona Schelbert

1/4
Apotheke am Bellevue in Zürich: Hier wurde eine Kundin wenig taktvoll bedient.

2/4
Ein diskretes Gespräch zur Abgabe der Pille danach wurde ihr verweigert.

3/4
Die Apotheke gehört zur gesundheitlichen Notfallversorgung der Stadt.
4/4
Die Kundin fühlt sich gedemütigt.

Es geschah am Tag ihres Geburtstages. Stefanie C.* erfuhr die Demütigung
ihres Lebens. «Noch nie habe ich mich in der Öffentlichkeit so
blossgestellt und nackt gefühlt», sagt sie im Nachhinein. Sie will
anonym bleiben, erzählt BLICK aber, wie sie an einem Abend in eine
Zürcher Notfallapotheke ging und vor der ganzen Kundschaft über ihr
Sexleben ausgefragt wurde.

Die Geschichte beginnt mit einem Abendessen unter Freunden. Stefanie C.
bereitet alles minutiös vor. Im Stress vergisst sie, ihren
Verhütungsring rechtzeitig wieder einzusetzen. Dieser darf maximal drei
Stunden pro Tag rausgenommen werden. Sonst ist der Schutz vor einer
Schwangerschaft nicht mehr gegeben. «Sobald mir dies bewusst wurde,
wusste ich, was mir blühte: die Pille danach.»

Nach dem Essen macht sie sich auf den Weg zur Apotheke. Ihr Freund
begleitet sie. Es ist 21.30 Uhr. Die erste Apotheke weist die beiden ab,
sie machen sich auf zur Apotheke am Bellevue, wo zwei Angestellte zur
Stunde arbeiten. Stefanie erklärt die Situation, sie erhält den
«berüchtigten Schreibblock». Dort sind Fragen aufgelistet wie etwa,
warum sie die Notfallverhütung benötige, ob sie Allergien habe oder
Medikamente zu sich nehme. 

Gespräch im Séparée verwehrt

Stefanie C. beantwortet die Fragen und retourniert das Formular. Sie
muss warten, bis sie bedient wird. Es sind auch andere Kunden im Laden.
«Noch während die Apothekerin die nach mir eingetroffene Person
bediente, ging die andere zu ihr und sagte laut, mit dem Blick auf mich
gerichtet: ?Die mit dem blauen Block braucht noch die Pille danach.?»

Es ist die erste Demütigung an diesem Abend. Aber nicht die letzte. Die
junge Frau bittet um ein Gespräch in einem separaten Raum, wie es auch
der Apothekerverband Pharmasuisse empfiehlt.

Die Apothekerin geht nicht darauf ein. «Corona und Sicherheitsabstand
waren die Begründung. Meinen Protest ignorierte sie. Und so bekamen
andere Kunden mit, wie sie mich über mein Sexualleben ausfragte. Ich
fühlte mich blossgestellt und gedemütigt», so Stefanie C. 

Zum Schluss eine Portion Spott

Sie schluckt die Pille danach im öffentlichen Bereich, erhält ein Kondom
in die Hand gedrückt und wird mit einem spöttischen Spruch
verabschiedet. «Ach, Sie haben ja heute Geburtstag ? alles Gute», soll
die Apothekerin zum Schluss noch gesagt haben. «Ich verliess die
Apotheke und brach dabei in Tränen aus», so die junge Frau.

Die Geschäftsführung der Apotheke will sich zu dem Fall nicht äussern.
BLICK hat aber mit einer Apothekerin über den Fall gesprochen. Sie gibt
zu, dass der Fall «so oder ähnlich» passiert sein könnte. Die Apotheke
habe ein Séparée und nutze dieses auch für solche Gespräche. Wenn der
Laden aber schon voll sei und auch der Nebenraum hinter der Schiebetür,
dann werde die Kundin manchmal im Laden beraten, heisst es. Einfach in
einer Ecke, nicht inmitten der anderen Kunden, wie es im Fall
geschildert worden sei.

An einem Abend, sagt die Angestellte weiter, seien ausserdem oft nur
noch zwei Mitarbeiterinnen vor Ort. Wenn eine Person hinten im Lager
oder sonst wo sei, dann wolle die Arbeitskollegin nicht auch ins Séparée
? und zwar aus Sicherheitsgründen. Man möchte keine Kunden alleine im
Laden lassen. 

Aus Entrüstung wird Wut

Lorenz Schmid, Präsident des Zürcher Apothekerverbands, bittet um
Nachsicht, falls es in Corona-Zeiten zu schwierigen Situationen gekommen
sei. Der nationale Apothekerverband Pharmasuisse beurteilt den Fall aber
anders. Wenn die Diskretion nicht gewahrt werden könne, seien die
Apotheken angehalten, der Kundin eine Alternative aufzuzeigen. «Das
heisst konkret, dass die Kundin an eine Apotheke weitergewiesen werden
darf, die die geforderten Bedingungen optimal erfüllt», sagt Sprecherin
Rahel Rohrer.

Diese Regel gelte auch in Corona-Zeiten. «Wir bedauern, wenn die Kundin
eine Erfahrung gemacht hat, die ihr in unangenehmer Erinnerung bleibt
und sicherlich nicht für einen vorbildlichen Kundenservice in Apotheken
steht», so Rohrer.

Für Stefanie C. ist das kein Trost. Das Gefühl der Demütigung ist
zunächst der Entrüstung, schliesslich der Wut gewichen. «Ich schäme mich
weder dafür, dass ich Sex habe, noch darüber, dass ich nur ein Mensch
bin und ein Mal in zwei Jahren vergesse, mein Verhütungsmittel
einzuführen», sagt sie. «Was ich hingegen das Letzte finde, ist die Art,
wie mit mir umgegangen wurde.»

* Name geändert"



wuerkli wahr.
kein weiterer kommentar. 
eure tbz

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a n a . w o r d s
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ana.txt seite 444

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