Bundesrat Blochers Aussage, es sei sinnlos Geld nach Afrika zu schicken ist verständlich. Erfahrungen zeigen, es muss in konkrete Projekte investiert werden. Schulbildung, Wasserversorgung und Rechtsstaatlichkeit sind die Grundlagen für eine weitere Zusammenarbeit und erfordern Investitionen ohne Gewinngarantie. Doch bei dieser Kooperation muss die unterschiedliche Mentalität der südlichen Kulturen berücksichtigt werden. Aus unserer Sicht erscheint diese vielleicht als faul, doch aus der ihrer Sicht müssen wir Europäer als gestresste Arbeitstiere erscheinen, welche das Leben aus den Augen verloren haben und nur noch an Profitoptimierung denken. Und zu oft wurden Afrikaner von Europäern ausgebeutet, sodass unsere Kultur nur als Negativvorbild dienen kann. Ich verstehe jegliche Abneigung gegen die industrielle 40 (oder noch mehr)-Stunden Woche, auch ich habe Mühe damit, soviel meiner begrenzten Zeit einem reichen Investor zur Verfügung zu stehen, damit dieser sein Vermögen vergrössern kann. Der Arbeiter erhält für seinen Dienst einen bescheidenen Lohn um seine dringendsten Bedürfnisse befriedigen zu könne, Nahrung, Wohnung, Unterhaltung und die künstlich erschaffene Sucht nach Konsum. Doch dabei bleiben die natürlichen Bedürfnisse nach Nähe, Liebe und Dankbarkeit auf der Strecke. Oder hat schon jemand von seinem Vorgesetzten die gleiche Dankbarkeit erfahren, wie wenn man einem Bedürftigen hilft oder einem Kind ein unvergessliches Erlebnis beschert? Afrikaner sind nicht faul, sie haben nur andere Prioritäten. Ich finde wir sollten uns in gewisser Hinsicht an ihnen ein Vorbild nehmen, unseren Mitmenschen und der Umwelt zuliebe. adrian halter, Grüne Bezirk und Gemeinde Affoltern am Albis, kantonsratswahlen 2007 http://www.gruene-zh.ch/Affoltern.157.0.html