ana.words, optimiert menschen lieben

ana.words, optimiert menschen lieben
26. Oktober 2006 mahal
In Allgemein
Bundesrat Blochers Aussage, es sei sinnlos Geld nach Afrika
zu schicken ist verständlich. Erfahrungen zeigen, es muss
in konkrete Projekte investiert werden. Schulbildung,
Wasserversorgung und Rechtsstaatlichkeit sind die
Grundlagen für eine weitere Zusammenarbeit und erfordern
Investitionen ohne Gewinngarantie. Doch bei dieser
Kooperation muss die unterschiedliche Mentalität der
südlichen Kulturen berücksichtigt werden. Aus unserer Sicht
erscheint diese vielleicht als faul, doch aus der ihrer
Sicht müssen wir Europäer als gestresste Arbeitstiere
erscheinen, welche das Leben aus den Augen verloren haben
und nur noch an Profitoptimierung denken. Und zu oft wurden
Afrikaner von Europäern ausgebeutet, sodass unsere Kultur
nur als Negativvorbild dienen kann.

Ich verstehe jegliche Abneigung gegen die industrielle 40
(oder noch mehr)-Stunden Woche, auch ich habe Mühe damit,
soviel meiner begrenzten Zeit einem reichen Investor zur
Verfügung zu stehen, damit dieser sein Vermögen vergrössern
kann. Der Arbeiter erhält für seinen Dienst einen
bescheidenen Lohn um seine dringendsten Bedürfnisse
befriedigen zu könne, Nahrung, Wohnung, Unterhaltung und
die künstlich erschaffene Sucht nach Konsum. Doch dabei
bleiben die natürlichen Bedürfnisse nach Nähe, Liebe und
Dankbarkeit auf der Strecke. Oder hat schon jemand von
seinem Vorgesetzten die gleiche Dankbarkeit erfahren, wie
wenn man einem Bedürftigen hilft oder einem Kind ein
unvergessliches Erlebnis beschert? Afrikaner sind nicht
faul, sie haben nur andere Prioritäten. Ich finde wir
sollten uns in gewisser Hinsicht an ihnen ein Vorbild
nehmen, unseren Mitmenschen und der Umwelt zuliebe.


adrian halter, Grüne Bezirk und Gemeinde Affoltern am Albis, kantonsratswahlen 2007 

http://www.gruene-zh.ch/Affoltern.157.0.html