ana.words, kellogsrechnen buecherfressen

Amerika produziert einfach mehr Scheisse, als die Schweiz
(sagen wir Europa, um nicht so nationalistisch zu wirken),
da muss mensch nicht auf Faekalien zurueckgreifen...

Rechnen mit Schoggiriegeln

New York. - Die Erstklaessler im US-Bundesstaat New York
lernen derzeit aeusserst fleissig und mit Freude. Das hat
seinen Grund: Die Buecher fuer die Kindergarten- und
Primarschueler sind im vier Wochen alten Schuljahr aeusserst
begehrt. Denn sie werden neuerdings von Firmen gesponsert.
Das neue Rechnungsbuch fuer die Erstklaessler beispielsweise
von der Firma Kellogs und den Hershey-Schokoladen. Ab sofort
muessen die ABC-Schuetzen also nicht mehr trockene Zahlen,
sondern Kellogs- und Hershey-Markenzeichen zusammenzaehlen.
Das beste daran: Die Lehrer verteilen nicht nur Buecher,
sondern auch kleine Cornflakespackungen oder
Schokoladenmuesterchen. "Die Schueler sind begeistert", sagt
Kelly Eshback, Primarlehrerin in New York. "Jetzt kann ich
meine Schueler motivieren. Machen sie ihre Sache gut,
belohne ich sie mit einer Kellogsschachtel oder einem
Schokoladenriegel." Die Methode kommt an: Bisher habe noch
keiner ihrer Schueler vergessen, seine Aufgaben zu machen.

Von Produkten abhaengig

Bereits stehen weitere Firmen, darunter auch Coca-Cola, mit
Verlagshaeusern in Kontakt. Schulbuecher mit
Markenerwaehnung zu sponsern, das ist der neue Hit im
amerikanischen Schulwesen. Doch kritische Stimmen bleiben
nicht aus: Zwei Buchlaeden weigern sich, die
Markenschulbuecher in ihrem Sortiment zu fuehren. Auch Eric
Wimmer, Schulpsychiater in New York, bekaempft diese
Lernart. Seine Begruendung: Die Kinder wuerden von den
erwaehnten Produkten abhaengig. Und die Eltern wuerden unter
Druck gesetzt, die entsprechenden Esswaren zu kaufen.

TagesAnzeiger, 25. 9. 2000 submitted by d@ana.ch

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