ana.words, heisse katzen

ana.words, heisse katzen
17. Dezember 2008 praktikantin
In ana.erstewords
MARGARET: One of those no-neck monsters hit me with a hot
buttered biscuit so I have t?change!

cat on a hot tin roof
tennessee williams


und zum letzten erstewords (clubführer bündner alpen)
schickte uns valerie:

der führer dürfte maximal geschätzte vier minuten lang warm
geben, und der wärmeausstoss desselben - oder gehört der
führer etwa nicht verbrannt? - lässt sich nur schlecht
speichern oder lenken. es gibt effizientere wärmespender,
als bücher es sind, siehe gegenvorschlag in der anlage.
genau genommen handelt es sich dabei allerdings nicht um
einen wärmespender, sondern um einen wärmespeicher, also
eher nichts zum abfackeln.

dennoch: aufstieg heil, oder was? es ist ja eine von
volkskundlern bzw. inlandethnologen zur genüge erforschte
tatsache, dass (allerdings nicht nur) in den hinteren
chrachen entlegener täler zusammen mit kulturgütern älteren
datums auch mindestens ebenso alte meinungen die jahrzehnte
überdauern, aber diese population von altnazis im
bündnerland war mir bis dato unbekannt.

ich weiss nicht: brauchen wir einen alternativen begriff für
dieses genre der topographischen beschreibung und itinerären
anleitung? oder lösen wir das wort von der grausigen
konnotation, entdämonisieren es zugunsten eines schuldlosen
sprachgebrauchs, gerade indem wir es unbekümmert und arglos
verwenden?

wünsche warme füsse und einen wunderschönen winter.
v.

p.s. wenn ich zeichnerisch nicht so mindertalentiert wäre,
hätte ich anstatt der obigen vielen worte eine zeichnung
gemacht, gescannt und eingeschickt. irgendwas
karikaturistisches: erhabenes alpenpanorama in heroischer
sonnenaufgangs-stimmung, eine gestalt mit seitenscheitel und
zweifingerbart, eingewickelt in eine sac-hütten-wolldecke
(wie j. cäsar in asterix & obelix mit seinem umhang), vor
ihm eine schar dürre bergler in karierten hemden, braunen
mäntschester-knickebockern und roten wollsocken, vielleicht
nicht mit gestrickten zöpfli- sondern swastikamüsterchen, in
posen, die an den deutschen gruss erinnern. oder besser ein
rudel bauern mit schmalen schultern und breiten hüften in
dunkelgrünen fleece-jacken und schweren, schwarzen hosen,
die zu etwas kurz sind, und die männer versuchen den
hitlergruss, aber das geht nicht so gut, weil sie beide
hände in den hosensäcken haben. aber jetzt ist das natürlich
nicht mehr lustig.

korrigendum:
die im postscriptum beschriebene schar bergler steht
natürlich nicht vor dem hitler, dieser immer noch in eitler
cäsarpose, sondern stolziert hinter ihm im gänsemarsch auf
dem bergweg. der führer ist ja der führer, ergo muss er
jemand voran gehen, und dieser jemand muss ihm folgen.


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a n a . w o r d s
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