ana.words, ewig sterben: einheit der dualität

ana.words, ewig sterben: einheit der dualität
25. Januar 2024 mahal
In sex, drugs and techno
Insbesondere die Stelle von der umstürzlerischen «Einheit der Dualität» packt mich:

«Das ist die wichtigste Lehre: nicht zwei und nicht eins. Unser Körper und unser Denken sind nicht zwei und nicht eins. Wenn ihr denkt, euer Körper und Geist seien zwei, dann ist das falsch; wenn ihr denkt, sie seien eins, so ist das auch falsch. Unser Körper und Geist sind zwei *und* eins. Wir denken gewöhnlich, dass etwas, das nicht eins ist, mehr als eins sein muss; wenn es nicht Singular ist, ist es Plural. Doch in der tatsächlichen Erfahrung ist unser Leben nicht nur Plural, sondern auch Singular. Jeder von uns ist abhängig und unabhängig zugleich.

In ein paar Jahren werden wir sterben. Wenn wir bloss denken, dass dies das Ende unseres Lebens ist, ist das ein falsches Verständnis. Andererseits, wenn wir denken, dass wir nicht sterben werden, ist das auch falsch. Wir sterben, und wir sterben nicht. Das ist das rechte Verständnis. Manche mögen sagen, dass unser Geist oder unsere Seele ewig sind und dass nur unser physischer Körper stirbt. Doch das ist nicht ganz richtig, weil beide, Geist und Körper, ihr Ende haben. Aber zugleich ist es auch wahr, dass sie ewig existieren.»



Anuschka Roshani zitiert in «Gleissen, Wie mich LSD fürs Leben kurierte» aus 
Zengeist Anfängergeist, Unterweisungen in Zen-Meditationen von Sunryu Suzuki. 

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Das erinnert mich an meine Teenager-Zeit, wo ich herausfand, dass alle Männer schwul und alle Frauen lesbisch sind. Trotzdem ist die Menschheit noch nicht ausgestorben und Männer verlieben sich in Frauen und umgekehrt. Auch das ist eine Einheit der Dualität. 

Kann so viel Ambivalenz in eine Einheit der Dualität gepackt werden? Was findet Anuschka daran umstürzlerisch? Dass wir sterben und ewig bleiben?

mahal

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a n a . w o r d s
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