hugo loetschers waschkuechenschluessel: es bot sich nur eine moeglichkeit, dem allem auszuweichen: ich legte meine kurzen reisen auf meine waschtage, ich hielt als journalist ausschau nach ereignissen, die dann stattfanden, wenn in der huasordnung meine waschtage vorgesehen waren. auf diese weise war ich weg, und die andern blieben mit meinen waschtagen zurueck. sie stritten, wer ueber den schluessel verfuegen duerfe, ob die, welche vor mir dran war, oder die nach mir. so viele parteien und fraktionen sich auch bildeten, in einem punkt waren sich alle einig: "da koennte jeder kommen und einfach verreisen." ich hatte voellig falsche vorstellungen gehabt vom waschkuechenschluessel. ich hatte gemeint, das sei ein schluessel fuer eine waschkueche, aber der waschkuechenschluessel war etwas ganz anderes: er war der integrierende bestandteil einer hausordnung, angesichts der die waschkueche selber an bedeutung verlor. wir benutzen die waschkueche wie unsere demokratie - nicht so sehr als boden fuer freiheiten, dafuer umso lieber als fundament fuer eine hausordnung. was fuer ein weites feld ist da schon der alltag. und wenn darob auch unglueck entsteht, entscheidend ist nur, ob die mehrheit an der aufrechterhaltung der waschordnung beteiligt ist oder nicht - zumal keiner der ungluecklichen beheuapten kann, er sei nicht zu seinem waschkuechenschluessel gekommen. ende. und nun mal ehrlich: wer von euch hatte noch kein erlebnis in der waschkueche des mietshauses? diese bitte gerne an ana.words senden! -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444