ana.words, behoerdenleichen

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19. Mai 2004 mahal
In Allgemein
Zu den bizarreren Parteien Indiens gehoert die Mritak Sangh, die Partei 
der Toten. Sie wurde von Lal Behari gegruendet, der seit 1976 versucht, 
seine Existenz zu beweisen. Ein Verwandter hatte, um an das Land des 
Mannes zu kommen, die Behoerden bestochen und ihn fuer tot erklaeren 
lassen. Seitdem versucht Lal Behari vergebens, seinen offiziellen 
Status als Toter zu korrigieren. So sehr er mit den Beamten streiten 
mochte, diese wollten die Unterschrift eines Menschen nicht anerkennen, 
den es gar nicht mehr gab. Schliesslich gelang es ihm, sich als 
Kandidat fuer ein Parlamentsmandat in Uttar Pradesh registrieren zu 
lassen und sein Ein-Punkt-Programm («Gebt zu, dass wir leben») im 
Wahlkampf zu vertreten. Er hat zwar noch keinen Sitz gewonnen, doch die 
quicklebendige Leiche behauptet, die Mritak Sangh habe inzwischen 
20 000 Mitglieder, zumeist arme Leute, die als tot registriert wurden 
und nun um ihre Wiederauferstehung kaempfen.

NZZ, 20.4.2004
submitted by sascha



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