ana.words, invasion? scheissami?

ana.words, invasion? scheissami?
30. Dezember 2002 mahal
In ana.bildwords
die invasion des amerikanischen santa clauses

gepraegt aber nicht erfunden von cocacola in den 
dreissigern. scheiss santa claus. wir wollen 
richtige samenklaeuse, mit boschifstab und 
schmutzlis und esels und keine rentiere und
schon gar nicht an einem anderen tag als
dem 6. dez. noch heute haengen sie rum, 
die weissroten hoho rufer. 


santa claus kokst sich die birne voll und steckt die cola flasche dem bambi
in den arsch:
http://ana.ch/words/bilder/santa56b.jpg

http://www.snopes.com/cokelore/santa.asp


der tagi schrieb am 17. 12. 2002:

Nieder mit dem Weihnachtsmann!

In Oesterreich formiert sich eine Bewegung fuer das
Christkind. Ihr Ziel ist es, den Weihnachtsmann zu
vertreiben.

Von Silvia Hoener, Wien

Wenn die Tage kurz und finster werden, bricht in Oesterreich
die Zeit der Christkindlmaerkte aus. [..]

Nur das Christkindl ist auf den Christkindlmaerkten kaum
anzutreffen. Stattdessen jede Menge Weihnachtsmaenner. Doch
nicht nur auf dem Christkindlmarkt begegnet man in diesen
Tagen den baertigen Typen, auch in den Einkaufsstrassen und
Shoppingcentern stehen sie herum, zu Hunderten kleben sie
ueberdies an Hauswaenden, grinsen aus Schaufenstern, und in
den Suesswarengeschaeften stehen sie dicht gedraengt, aus
Schokolade. [..]

Die Internetadresse http://www.pro-christkind.org setzt uns
auf die Spur eines ruehrigen Innsbrucker Vereins, der sich
zum Ziel gesetzt hat, das besinnliche einheimische
Christkind vor der Invasion des US-amerikanischen Santa
Claus zu retten. Dieser Claus naemlich hat gar nichts mit
dem heiligen Nikolaus oder Samichlaus zu tun, der am 6.
Dezember brave Kinder beschenkt und weniger brave tadelt.


Der Amerikaner, so erfahren wir, ist eine Ausgeburt einer
Coca-Cola-Werbekampagne aus dem Jahre 1931, rot-weiss-rot
wie die Dose. Er hat die Bischofsmitra mit der profanen
Zipfelmuetze vertauscht, sich "Ho! Ho! Ho!" rufend einen
skandinavischen Rentierschlitten zugelegt, und zwecks
Verteilen der Geschenke saust er wie einst die Hexen durch
den Kamin.

Welch ein Gegensatz zum Christkind, dessen Gestalt
unsichtbar, aber vermutlich engelsgleich ist und das sein
Kommen am Weihnachtsabend hoechstens durch zarten
Glockenklang ankuendigt. Kein Wunder also, dass sich im
Land, wo "Stille Nacht, Heilige Nacht" erfunden wurde, nun
Widerstand gegen den umtriebigen Kerl aus Uebersee regt,
dieses leibgewordene Symbol schnoeden Kommerzes.

Kritik am Konsumrausch

Vor zwei Jahren hat der Innsbrucker Theologe Phillip Tengg
den Verein Pro Christkind gegruendet. Sein Ziel ist es, "die
Tradition des Christkindes zu foerdern", und zwar mittels
"Bewusstseinsbildung in der Bevoelkerung". Weihnachten, so
erinnert uns der Verein, sei "das Fest der Menschwerdung
Gottes und nicht des Konsumrausches", fuer den der
US-Weihnachtsmann stehe.

Unterdessen hat Pro Christkind schon ueber 100 Mitglieder,
und sein Anliegen zieht Kreise bis in die USA. So erschien
neulich in der "New York Times" ein Artikel ueber die
oesterreichische Weihnachtsmaennerphobie. Und in New York -
das wird wohl kein Zufall sein - findet heuer erstmals ein
Christkindlmarkt statt, ohne polternde Weihnachtsmaenner
natuerlich. Aus Oesterreich sind ebenfalls erste Erfolge zu
vermelden. Die Firma Milka wird die
Schoggi-Weihnachtsmaenner-Produktion mangels Erfolg in
Oesterreich naechste Saison nicht wieder aufnehmen. Und auf
einem Kaerntner Christkindlmarkt werden ab sofort keine
roten Muetzen, Rauschebaerte und Plastiksamichlaeuse
mehr verkauft.


bild: http://ana.ch/words/bilder/santa56b.jpg
bilder: http://ana.ch/words/bilder/


-- = --    -- = --    -- = --     


a n a . w o r d s
    mit bildern.

von euch gescannt, gemalt, photographiert, gezeichnet.
ihr malt, wir versenden.

a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

mailto:words@ana.ch
http://ana.ch/words/
ana.txt seite 444

vragen & kommentare & texte, die
ihr davon findet, sie seien es wert, 
dass es die ganze welt erfaehrt, oder 
mindestens die redaktion, dann 
mailto:words@ana.ch

du willst auch? immer mehr?
dann abonnier auch du ana.words:
http://ana.ch/txt/444 

hast du genug? immer weniger?
dann bestell doch nicht ana.words ab:
http://ana.ch/txt/444