ana.words, katergefruehstueckt

am 1. januar

das begann mit einer brausetablette magnesium. gegen
wadenkraempfe. dann wasser. dann tee. dann eine
brausetablette multivitamine. dann frische luft. und immer
noch sturm im hirn, trocken im mund, haemmern hinter den
ohren, zittrig an den haenden, tattrig in den beinen, nass
in den achselhoehlen.

spiegelei mit speck, hat ein freund mal gesagt, sei gut,
spiegelei mit roesti auch nicht schlecht, hauptsache fett.
ich hab mir ein weichei gemacht, es hat scheusslich
geschmeckt. meoglicherweise wegen dem silberloeffel,
vielleicht ein altes ei, was weiss ich. alles schmeckt
scheusslich am morgen hernach, wenn das verdauungssystem
terror macht und bierfuerze die atmosphaere trueben. das
schlimmste: ich hab immer furchtbar lust auf kaffee. doch
darauf verzichte ich. das dehydriert.

tomatensaft habe ich bei anderer gelegenheit auch schon
ausprobiert. damit habe ich gute erfahrungen gemacht. so bin
ich auf die saefte gekommen. gemuese-biotta, rueebli-biotta.
randen-biotta. natur pur. bittere pillen. wer mag schon
randen. aber helfen tuts. rollmops hat man mir empfohlen.
aber: rollmoepse hat man nicht einfach zuhause. und
rollmoepse kaufen gehen, weil man weiss, dass ein kater zu
erwarten ist. ich moechte doch sehr bitten. damit rechnet
man nicht.

aspirin habe ich immer im haushalt. alka-seltzer nie. einen
kater medizinisch zu beseitigen behagt mir nicht. so hab ich
den kater vom 1. januar in seiner widerlichkeit belassen,
obwohl es eigentlich ein ausgewachsener medinzinalkater war.
ein tierisch gemeiner launenkiller, einer, den man
persoenlich nehmen muss, ein hart verdienter. verabschiedet
hat er sich so gegen abend. beim apero.

fazit: manchmal hilft alles nichts.

sabine boelsterli, metropol, 3.1.2001

da werden doch schoene erinnerungen wach...

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a n a . w o r d s
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