ana.words, luxemburgerli3

Bis die Luxemburgerli knapp werden (III)
von Juergmeier, WoZ, 20 Juli 2000


Die Globalisierung verspricht eine Internationalisierung des
Reichtums. Der Nationalismus verheisst Schutz vor der
Internationalisierung der Armut. Der Nationalismus ist die
"Beruhigungspille" fuer die "kleinen Leute", denn er
verspricht: Ihr kommt vor den anderen, den Fremden. Ihr
gehoert, Leistung hin oder her, zu "uns". Denn ihr traegt die
richtige Tracht. Der Nationalismus beutet die Angst vor den
Fremden aus, die im Geschaefts- und Liebesleben attraktiver
sein koennten als wir. Und so sind dann ploetzlich,
Freihandelszone hin oder her, nationaler Protektionismus,
Auslaender- und Fluechtlingskontingente, Ausgrenzung und
Vertreibung angesagt.

Wer sich vor der Internationalisierung des Marktes, der
weltweiten Leistungen vor Nation, vor dem kalten Cash vor
sozialer Zugehoerigkeit fuerchtet und fuerchten muss, ist
schnell einmal zur voelkischen Gebaerde, zum patriotischen
Kniefall vor den Reichen und Oberen bereit, die ihm oder ihr
im einheimischen Paradies ein geschuetztes Plaetzchen
versprechen. Denn das Paradies, locken die doppelzuengigen
Globalplayer mit Sennechaeppi ihre glaeubigen Schaefchen, das
Paradies bleibt nur ein Paradies, wenn den meisten der
Zutritt verwehrt wird.

(Fortsetzung folgt)

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