mahalwords, nagano, fabien, cool? herzig?

mahalwords, nagano, fabien, cool? herzig?
4. Februar 1998 michael
In mahalwords
"Aehhh. Ich ein idealer Schwiegersohn! Ich bin die Hoelle,
he!"

VON OTHMAR VON MATT, Sonntagszeitung 01.02.98

Er soll in Nagano die Kohlen fuer die bisher erfolglosen
Skifahrer aus dem Feuer holen: Fabien Rohrer, 22,
Snowboard-Profi. Der Halfpipe- Koenig ist bei seinen ersten
Olympischen Spielen ueberhaupt die ganz grosse Goldhoffnung
der Schweiz.

Der Medienrummel um dich ist so gewaltig, dass er dich zu
nerven scheint. "Bald wollen die auch noch wissen, welches
Duschgel ich gebrauche", hast du kuerzlich gesagt. Jetzt ist
es soweit: Wir moechten es gerne wissen.

Fabien Rohrer: Ich benutze Duschdas. Das darfst du
schreiben. Und wenn ich Ausgang habe, nehme ich Denim. Dann
rieche ich so maennlich. Ehrlich. Willst du etwa noch
wissen, welches Toilettenpapier ich benutze?

Gerne.

Rohrer: Wie es heisst, weiss ich leider nicht. Aber es hat
Bluemchen drauf, ist rosarot - und reissfest.

Ist es gesponsert?

Rohrer: Noch nicht. Aber vielleicht erhalte ich ja bald zehn
Gratisrollen.

Das Interesse an dir ist in den letzten Monaten sprunghaft
angestiegen.

Rohrer: In den letzten Monaten? Schon laenger. Fuck.

Das aergert dich?

Rohrer: Nein. Mediencoverage braucht man. Aber irgendwann
ist es einfach zuviel. Ich moechte eigentlich nur snoeben,
mich darauf konzentrieren.

Dieses Interview stinkt dir?

Rohrer: Es kackt mich an, ja.

Weshalb gibst du es trotzdem?

Rohrer: Ich mache es halt. An und fuer sich bin ich ja kein
verschlossener Siech. Aber ich werde mich in Zukunft
zurueckziehen. Weisst du, wie ich das meine? Ich cruise
herum, und keiner weiss, wo ich gerade bin.

So gesehen haben wir grosses Glueck.

Rohrer: Das ist mein letztes grosses Interview. Dann bremse
ich (bricht ploetzlich ab, lacht spitzbuebisch). Soll ich
dir etwas Cooles zeigen? Es ist ein wenig primitiv (zieht
verschaemt einen Trinkhalm mit einem kleinen Penis aus
seiner Tasche, groelt und laesst ihn blitzschnell wieder
verschwinden). Aber jetzt wieder normal.

Will dein Manager Christian Heller die Interviews
beschraenken?

Rohrer: Nein. Ich sage ihm das. Er muss es tun. Er ist wie
ein Angestellter.

Einer deiner vier "Angestellten"?

Rohrer: Wieso vier? Zwei! Zaehlst du meine Freundin etwa
auch dazu?

Wer genau betreut dich eigentlich?

Rohrer: Kari Piipari trainiert mich nicht mehr, denn ich
will alleine fetzen gehen. Teams hasse ich. Meine Vertraege
macht Marcel Schmid von Art + Weise, ein ganz Wilder. Mit
dem moechte ich nicht verhandeln. Und Christian Heller
kuemmert sich um die anderen Dinge. Er haut mich auch
heraus, wenn ich einen Scheiss baue.

Zum Beispiel?

Rohrer: Wenn ich etwa ein Interview verhaenge, weil ich noch
im Bett liege. Dann luegt er fuer mich etwas vor und sagt,
ich wuerde noch im Stau stecken.

Fuer dieses Interview warst du auf jeden Fall
ueberpuenktlich.

Rohrer: Siehst du. Solche Dinge lehrt mich Heller.

Wie erklaerst du dir eigentlich das grosse Interesse an dir?

Rohrer: Erklaer du mir das. Du siehst es von einem anderen
Standpunkt.

Du lebst dich aus, unkonventionell, egoistisch, aber doch
mit grossem Erfolg, bist die grosse Goldhoffnung fuer Nagano
- und wirkst sympathisch. Vielleicht hat es damit zu tun.

Rohrer: Die Leute beeindruckt, dass ich anders bin?

Offenbar. Fuer viele Muetter waerst du sogar ein idealer
Schwiegersohn.

Rohrer: *hhh. Ich ein idealer Schwiegersohn! Ich bin die
Hoelle, he!

Davon kann wohl deine Freundin Stephanie Berger,
Ex-Miss-Schweiz und Star-TV-Moderatorin, ein Lied singen. Du
hast selbst einmal gesagt: "Die Schoene und das Biest".
Gegensaetze ziehen sich offenbar an.

Rohrer: Das stimmt (ueberlegt lange). Aber ich bin nicht
sicher, ob ich fuer eine Beziehung geschaffen bin.

Wie meinst du das?

Rohrer: Ich muss es noch herausfinden.

Das hoert sich sehr geheimnisvoll an. Sind Eure
Mentalitaetsunterschiede zu gross?

Rohrer: Zwischendurch schon. Ich gehe eben sehr stark meinen
Weg.

Was heisst das? Habt ihr euch getrennt?

Rohrer: Es ist nicht aus. Wir hatten einfach einen harten
Streit. Doch wir werden uns wieder finden. Ich weiss aber
nicht, ob diese Beziehung ein Leben lang haelt. Eines sage
ich allerdings ganz klar: Stephanie ist eine Wahnsinnsfrau.
Eine wahnsinnige Persoenlichkeit mit wahnsinniger Power und
wahnsinnigem Lebenswissen. Sie ist eine sensible Frau, eine
Frau, vor der ich grossen Respekt habe. Das habe ich nicht
vor vielen Leuten. Echt. Von ihr bin ich beeindruckt. Sie
ist die schoenste Miss Schweiz, die je gewaehlt wurde. Sie
ist das Beste. Sie gibt mir sehr viel.

Was zum Beispiel?

Rohrer: Dass ich nicht immer so oberflaechlich bin, auch mal
in mich selbst schaue. Sie hat mir das Betten und solchen
Scheiss beigebracht. Sie hat mich gelehrt, eine gewisse
Ordnung zu haben. Sie hat mir gezeigt, wie man mit Menschen
umgeht, wie man auf jemanden eingeht. Ah ja - und sie hat
mich von zu Hause herausgeholt (bricht ab, blickt mich an).
Du bist ja ganz still geworden.

Kein Wunder, bei einer solchen Liebeserklaerung. Was hat
St*phanie Berger von dir gelernt?

Rohrer: Sie nimmt viele Dinge lockerer, seit sie mich kennt.
Wird sie im "Blick" oder anderswo "angefeilt", kann sie
heute sagen: Okay, ich rege mich nicht auf. Aber auch ich
habe noch etwas gelernt (lacht triumphierend). Ich kann ein
Gentleman sein.

Du? Ausgerechnet?

Rohrer: He - ich bin ein Old school gentleman. Ich ruecke
ihr beim Essen den Stuhl heran, oeffne ihr die Tuer, bringe
ihr Blumen nach Hause. Immer wieder etwas.

Das ueberrascht dich wohl selbst?

Rohrer: Schaue ich mich im Spiegel an, denke ich
zwischendurch sogar: He, fuck, das ist ja ein ganz netter
Siech. Yeah. Das ist doch geil.

Ein gutes Gefuehl?

Rohrer: Klar. Immer nur Bad boy, das ist auf die Dauer zu
einfaeltig. Viele denken, sie wuerden mich kennen. Doch
niemand kennt mich. Ich kenne mich ja selber nur knapp. Ich
ueberrasche mich immer wieder.

Womit?

Rohrer: Wenn ich zum Beispiel einen Event gewinne. Dann gehe
ich auf die Toilette, blicke in den Spiegel und sage: Fuck,
Rohrer, du bist total abgegangen. Dann gebe ich mir selber
High five (klatscht seine rechte Hand gegen eine imaginaere
Hand). Und wenn etwas nicht geklappt hat, sage ich vor dem
Spiegel zu mir: Rooohrerliii, was baust du wieder fuer
Scheiss!

Weshalb vor dem Spiegel?

Rohrer: Du blickst dir ins Gesicht und siehst ganz genau,
wie du drauf bist. Ob dein Aeusseres und dein Inneres
uebereinstimmen. Du darfst dir einfach nichts vorspielen.

Hast du das frueher gemacht?

Rohrer: Frueher trug ich Scheitel und adrette Kleider.
Innerlich aber war ich schon damals so wie heute. Aeusseres
und Inneres stimmten nicht ueberein.

Wie hast du diesen Konflikt geloest?

Rohrer: Ich merkte ploetzlich: Mann, so bin ich nicht. Ich
muss etwas an mir aendern, ich bin nicht gluecklich.
Gluecklich mit sich selbst zu sein sollte aber das
Lebensziel eines Menschen sein. Man sollte sich persoenlich
moegen.

Hast du deswegen 1994 einfach die Schule geschmissen und
bist Snowboard-Profi geworden?

Rohrer: Ja. Das zog ich voll durch. Von meinem Sipuro-Vater
habe ich keinen einzigen Franken erhalten. Alle denken, ich
haette Geld erhalten, nur weil ich aus der reichen Familie
stamme, die Sipuro - Siphon-Putz-Rohrer - besass. Als ich
Profi werden wollte, musste ich aber fuer meine 500 Franken
Monatslohn Kartons zusammenlegen, die VIP-Bar abstauben,
Kaffees bringen, Telefone abnehmen - und anderen Scheiss.
Mein Vater sagte mir: Junge, wenn du Snowboard-Profi werden
willst, ist mir das scheissegal. Aber ich will, dass du das
alleine schaffst.

Du hattest keine einfache Jugend. Deine Mitschueler machten
dir phasenweise das Leben sehr schwer.

Rohrer: Weisst du, was sie mit mir gespielt haben? Curling!
Sie packten mich an der Jacke und schleiften mich uebers
Eis. Die Schweine.

Weil du so klein warst?

Rohrer: Ja. Sie nannten mich den kleinen Sipuro-Zwerg.

Spaeter wurdest du aber zum Anfuehrer. Wie hast du den
Turnaround geschafft?

Rohrer: Ich wurde einfach anders. Ein Bad boy (lacht
verschmitzt).

Du bist offenbar immer wieder fuer zwei bis vier Tage aus
der Schule abgehauen.

Rohrer: Klar. Ich machte jeweils blau. Als ich 15 war und
meine Krisenjahre hatte, ging es mir nicht mehr gut. Ich
wollte snowboarden, ein wenig in der Weltgeschichte
herumreisen. Inzwischen bin ich dreimal um die Welt gereist.
Das gefaellt mir unglaublich.

Was genau gefaellt dir?

Rohrer: Neue Leute kennenzulernen, mit ihnen herumzuhaengen,
viele Freunde zu haben. Das bringt dir auch spaeter etwas.
Ich betrachte dies als Lebensschule - eine bessere Schule
jedenfalls als jene in der Schweiz. Realistischer. Du lernst
mehr. Was du lernst, kannst du sofort anwenden. In der
Schule lernst du zwar das Plus-que-parfait. Aber das ist
eigentlich Goethe auf franzoesisch. Das bringt dir nichts.

Wie haben deine Lehrer und Schulkollegen darauf reagiert,
dass du immer wieder abgehauen bist?

Rohrer: Ich habe sie nicht gefragt. Aber sie fanden: Der
Rohrer spinnt einfach.

Diesen Ruf hast du dir mit Streichen redlich verdient.
Einmal sollst du im Schulhaus Traenengas versprueht haben.

Rohrer: Woher weisst du das? Hast du den Schuldirektor
angerufen? Hat er ueber mich gemotzt? Mein Vater ist vom
selben Direktor hinausgeschmissen worden.

Was hast du sonst noch angestellt?

Rohrer: Davon zu erzaehlen finde ich langweilig.

Verdraengst du es?

Rohrer: Was vergangen ist, ist vergangen. Aber ich
verdraenge nichts. Vergiss es. Verdraengen ist schlecht. Das
macht dich kaputt. Du musst im Gegenteil den Schluessel
dafuer suchen, auf ein hoeheres Level zu gelangen. So wirst
du fuer dich selber zu einer Persoenlichkeit.

Auf welchem Level befindest du dich denn heute?

Rohrer: Auf einem Level, auf dem ich sagen kann: Ich habe
mich gefunden.

Ein grosses Wort.

Rohrer: Ja? (ueberlegt) Ich kann mich akzeptieren, wie ich
bin. Ich mag mich, wie ich bin. Ich gebe mich so, wie ich
bin. Ich verstelle mich nicht. Deswegen gibt es nur Leute,
die mich entweder sehr gut moegen oder mich hassen (bricht
abrupt ab). Aber jetzt gehen wir Richtung sentimentale
Kacke.

Du kannst ja nicht dauernd nur coole Sprueche klopfen.

Rohrer: Ja, ich bin auch ein Mensch - mit Tiefs und Hochs.
Normal.

Immerhin sprichst du wohl doch lieber ueber sentimentale
Kacke als ueber die Olympischen Spiele.

Rohrer: Wir koennen schon darueber sprechen.

Obwohl du vom Thema Olympia die Nase gestrichen voll hast?

Rohrer: Ich habe mich langsam daran gewoehnt - und muss
sogar sagen: Der offizielle Schweizer Olympia-Dress sieht
cool aus. Echt. Ueberhaupt nicht buenzlihaft.

Du trittst also in Nagano wie jeder andere Schweizer
Sportler auf?

Rohrer: Ich muss. Sie haben mir fuer Nagano sogar ein
Regelbuch nach Hause geschickt, das ich lesen muss. Damit
ich ja keinen Scheiss baue.

Was zieht dich ueberhaupt zu den Olympischen Spielen?

Rohrer: Ich bin ein Mensch, der alles einmal erlebt und
gesehen haben will.

Der Reglemente zum Trotz?

Rohrer: Fuer einmal muss ich halt Regeln einhalten. Das tut
mir eh gut.

Wirst du sie einhalten?

Rohrer: Ich muss.

Hat man dich vor die Wahl gestellt?

Rohrer: Nein. Das ist mir persoenlich klar. Es geht um den
Respekt gegenueber den anderen (lacht groelend). Jetzt kommt
natuerlich wieder mein Schwiegermutter-Image auf.

Auf jeden Fall erhofft sich die ganze Schweiz von dir eine
Goldmedaille.

Rohrer: Das sagt ihr alle.

Falls du tatsaechlich Gold holst, willst du offenbar sogar
die Schweizer Nationalhymne mitsingen.

Rohrer: Ich habe meinem Manager schon gesagt, er solle
endlich den Text besorgen. Man weiss ja nie.

Zumindest den Anfang der Hymne kennst du sicher auswendig?

Rohrer: Ich kenne kein Wort, nicht einmal die Melodie.

"Trittst im Morgenrot daher": Kommt dir das nicht bekannt
vor?

Rohrer: Nein. Keine Ahnung.

Wirst du die Hymne noch lernen?

Rohrer: Ich werde wohl ein Papier mit dem Text in die Hand
nehmen (beginnt zu singen):
La-la-la-Morgenrot-und-judihui-der-Wald-ist-gruen.

Machst du dich lustig ueber die Schweiz?

Rohrer: Das wuerde ich nicht machen. Ich bin zwar kein
extremer Patriot. Aber ich stehe zur Schweiz, liebe die
Schweiz und werde nie aus der Schweiz wegziehen. Nie. Reise
ich einmal zwei Monate in der Weltgeschichte herum und muss
dann zum Beispiel mit der American Airline heimfliegen,
buche ich immer um auf eine Schweizer Airline. Dann kann ich
Schweizerdeutsch sprechen, mir eine halbe Stunde lang
Jodlermusik anhoeren, Schokolade essen - und wie zu Hause
Speck, Roesti und Spiegelei.

Du hast auf deinen Reisen keinen Ort gefunden, an dem du
leben moechtest?

Rohrer: Nein. In der Schweiz fuehle ich mich wohl. Hier ist
es uebersichtlich. Wir haben keine extremen Probleme, die
Politik laeuft - und unser Bundesrat fickt nicht herum.

Im Gegensatz zu Bill Clinton?

Rohrer: Solange Delamuraz ein bisschen trinkt - er trinkt
doch? -, finde ich das okay.

Du giltst als ein Mensch, der Entscheidungen sehr spontan
trifft.

Rohrer: Ja. Und all meine spontanen Ideen schreibe ich in
meiner Bibel nieder, die ich stets mit mir herumtrage.

Ist das eine Art Tagebuch?

Rohrer: Nein. Tagebuch hoert sich nach Schule an. Es ist
meine Bibel.

Was zum Beispiel schreibst du darin auf?

Rohrer: Ideen zu meinen Runs. Wenn alle denken, ich mache
einen bestimmten Run, mache ich einen anderen. Auch wenn ich
dabei stuerze. Dann kann ich wenigstens sagen: Ich war keine
Memme.

Wann entscheidest du das? Zwei Stunden vor einem Start?

Rohrer: Eine Minute vorher.

Spontane Entscheidungen werden dein Leben wohl auch in
Zukunft praegen.

Rohrer: (lacht) Leider. Aber ich brauche das, sonst wird es
mir langweilig.

Was genau brauchst du?

Rohrer: Das Risiko. Jetzt gehe ich an die Boerse. Das ist
fix. Und ich lese Buecher dazu. Ich hasse es, wenn ich Dinge
tue, von denen ich nichts verstehe.

Du bist offensichtlich von einem unheimlichen Freiheitsdrang
gepraegt. Weshalb?

Rohrer: Ich kann es einfach nicht haben, wenn mir einer
sagt, was ich tun muss. "Rohrer auf! Du schreibst! Rohrer
auf! Raus!" Das habe ich in der Schule genug gehoert (der
oesterreichische Snoeber Max Ploetzeneder, der ebenfalls
nach Nagano faehrt, erscheint. Rohrer begruesst ihn
herzlich. Beide lachen). Mit meinem Freund Max fetze ich
seit drei Jahren, wir sind ein kleines Team. Das genuegt.
Gemeinsam mit Max auf dem Siegespodest zu stehen, das ist
mega. Das ist das Schoenste.

Mit euch geht die Post ab?

Rohrer: Max, erzaehl mal einen der Witze, die du ueber mich
machst.

Max Ploetzeneder: Weisst du, weshalb Fabien nicht Fussball
spielen kann? Er muss immer lachen. Weil er so klein ist,
dass ihn die Grashalme kitzeln (Gegroele).

Man hoert, dass ihr zusammen die Snoeberwelt unsicher macht.
Wie?

Ploetzeneder: Ihr wollt ein Beispiel? Bitte: Nach einer sehr
lustigen Nacht fanden wir unser Gepaeck nicht in, sondern
vor der Unterkunft. Die anderen hatten uns ausquartiert. Sie
waren wohl sauer, weil wir es so lustig hatten.

Rohrer: Ich sagte dann zu Max: Zeig mal deine Tricks. Denn
Max ist Karatemeister von Oesterreich, mit dem Schwarzen
Gurt. Max schlug, zack, die Tuere ein. Dann besorgten wir es
unserem Fotografen, auf den wir besonders sauer waren. Wir
steckten seine Handschuhe in den Tiefkuehler und liessen sie
steinhart gefrieren - zu einem Stinkefinger geformt. Und wir
rissen jene zwanzig Seiten aus seinem 500 Seiten dicken
Buch, die er noch nicht gelesen hatte (Rohrer und
Ploetzeneder kruemmen sich vor Lachen).

Ploetzeneder: Da faellt mir noch was ein: Vor zwei Jahren
waren wir in Amerika. Bars darf man dort erst mit 21 Jahren
besuchen, doch Fabien war erst zwanzig. Er nahm einen
gefaelschten oesterreichischen Fuehrerschein mit. Die
Tuersteher waren ganz begeistert von uns. "Woher kommt's
ihr", wollten sie wissen. "Aus Oesterreich", sagte ich.

Rohrer: Und ich sagte ganz stolz: "Aus der Schweiz." Da flog
der Schwindel auf.

Ploetzeneder: Noch lustiger wird es, wenn wir unsere Boy
group gruenden - Los dos Boys. Das wird super. Wir zwei
stehen vorne und sagen immer nur: Yeah - hmm, yeah - hmm. Im
Hintergrund singen sechs Maedels und tanzen gut geil.

Rohrer: Diese Idee realisieren wir irgendwann (bricht ab).
Jetzt noch unser Motto. Zusammen (blickt zu Ploetzeneder,
wird laut). Es ist verdammt hart. . .

Ploetzeneder: . . . der Beste zu sein.

Rohrer: Wia sammer?

Ploetzeneder: Gut sammer!

Rohrer/Ploetzeneder: Mai, samm miiiaaar guaaaat.



01.02.98


Weltbester Freestyler

Fabien Rohrer, 22, Snowboard-Profi, ist einer der weltbesten
Freestyle-Snowboarder der Welt. Der nur 1,60 Zentimeter
grosse Blondschopf gilt in der Halfpipe als technisch
ausgereifter Springer. Er war 1997 World-Tour-Sieger des
Internationalen Snowboard-Verbands (ISF), Weltmeister des
Internationalen Skiverbands (Fis) und Vize-Europameister.
Nach starkem Beginn blieb Rohrer in dieser Saison zuletzt
allerdings unter den gewohnten Leistungen. Fuer die
Olympischen Spiele in Nagano hat er sich jedoch schon
laenger qualifiziert.

Fabien Rohrer wuchs mit Schwester Joelle (19, ebenfalls
Snowboard-Profi) in Muensingen BE in einer begueterten
Familie auf. Nach einem Jahr Wirtschaftsmittelschule
wechselte er 1994 ins Profilager. Er wohnt mit Stephanie
Berger (Ex-Miss Schweiz) in Maennedorf ZH zusammen.





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