mahalwords, die pflanzen der lust

mahalwords, die pflanzen der lust
27. Mai 1997 michael
In mahalwords
hallo

diesem titel konnte ich selbstverstaendlich nicht wiederstehen und fing
an den - wie sich herausstellte ellenlangen - artikel zu lesen.

und meint bloss nicht, ich wolle euch hier irgendwelchen schweinischen
mist unterjubeln, was folgt stammt aus "natuerlich" 5/97, dem
offiziellen publikationsorgan der "eidgenoessischen" gesundheitskasse:

   [...]
viele menschen glauben tatsaechlich, dass aphrodisiaka medikamente fuer
impotente oder frigide seien. diese vorstellung sowie die meisten heute
kursierenden anschauungen zu aphrodisiaka sind nicht nur haarstraeubend
falsch, sondern verhindern die steigerung und erfuellung erotischer
lust.
   [...]
die alten griechen nannten diese sinnlich erregenden gewaechse choras
aphrodisisas , "reigen der liebespflanzen". aphrodisiaka heissen die
mittel der aphrodite; sie sind geschenke der grossen goettin an die
menschen, damit sie ihre liebe, lust und leidenschaft anregen und bis zu
mystischen erfahrungen [!] steigern koennen.
   [...]
das ist lust [ein fuer alle mal]
das wort "lust" wurde bereits im althochdeutschen fuer "neigung"
benutzt; im mittelhochdeutschen erweiterte sich das bedeutungsfeld hin
zu verlangen, begierde, angenehme empfindung, freude, vergnuegen. lust
ist das feuer der liebe. erlischt sie, verglimmt die liebe. lust ist
auch der attraktor der liebe. sie transportiert liebe. lust ist das
urprinzip des universums [aha]. sind wird menschen nicht aus der lust
unserer eltern geboren? sind wir nicht der materie gewordene orgasmus
eines sich liebenden paares?
   [wow!]
   [...]
"wonne" bedeutet ebenfalls verlangen, lust, freude, genuss. das wort ist
verwandt mit dem namen der germanischen vegetationsgoetter, den wanen.
zu ihrem goettergeschlecht zaehlt freia, die liebesgoettin, die mit
ihren goldenen aepfeln - den fruechten vom baum der erkenntnis -[!], den
goettern ewiges leben, natuerlich lusterfuellt [!], schenkt und den
menschen zu ihrer wonne - man hoere und staune [ja, man hoere und staune
wirklich...] - den hanf gebracht hat.

die westliche medizin haelt die aphrodisiaka fuer ausgeburten
betruegerischen aberglaubens [...]. es kommt [aber] noch schlimmer. die
naturentfremdung hat nicht nur dazu gefuehrt, dass die existenz der
aphrodisiaka verleugnet wird. die am besten wirkenden pflanzen, die oft
eine jahrtausende lange tradition als aphrodisiaka hinter sich haben,
sind entweder verschreibungspflichtig, durch das betaeubungsmittelgesetz
verboten oder unterliegen irgendeiner anderen behoerlichen verordnung
[...].

   [immer noch aus dem offiziellen publikationsorgan der 
   eidgenoessischen:]
da das betaeubungsmittelgesetz nichts weiter als eine irrationale
moderne variante des "hexenhammers" darstellt und als
inquisitionsartiges instrument der unterdrueckung [!] von rausch,
ekstase und zuegelloser erotik dient, wird es dem menschen erschwert,
sich mit den wundersamen geschenken der pflanzenwelt zu beschaeftigen.
die manipulationsmaschine des staates hat es geschafft, dass viele
menschen, die sogenannten braven oder staatstreuen buerger, voellig
irrwitzige glaubensinhalte unreflektiert internalisiert haben. [diese
revoluzzer] fast 2000 jahre christlicher hirnwaesche [!] haben dazu
gefuehrt...
   [...]

   [doch kommen wir endlich zu den aphrodisiaka. altes rom:]
der wein allein galt schon als eine art liebestrank, wie der pruede [!]
roemische philosoph und staatsmann seneca empoerend [empoert?] darlegte:
"sobald des weines ueberwaeltigende kraft die herrschaft ueber uns
gewonnen, tritt jedes bisher verborgenen laster zutage. [...] da dauert
es dem wolluestling viel zu lange, bis er in sein schlafgemach kommt,
gleich auf der stelle erlaubt er seinen begierden, wonach sie verlangen
tragen."

   [dann gehts weiter mit geschichte. die doofen christen kommen,
   hexen, inquisition...]
der hanf, das heilige kraut der germanischen liebesgoettin, ist heute
immmer noch illegal. unsere lustfeindliche kultur liedet noch an den
wunden der inquisition. die rueckbesinnung auf die grosse goettin
verbreitet sich immer weiter [bzw. der hanfkonsum?]...

   [weiter gehts mit einer "wissenschaftlichen" abhandlung ueber die
   wirkungsweise von dem zeug, gehirn unser greosstes
   geschlechtsorgan etc. etc.]

   [aus dem epilog:]
die folgen [all dieser missverstaendisse] koennen wir noch heute in
unserer lustfeindlichen gesellschaft aufspueren. sie finden ihren
niederschlag in puritanischer verklemmtheit, im krieg gegen drogen und
der weitverbreiteten angst vor der ehemals heiligen natur. es ist
hoechste zeit, dass der "baum der erkenntis" wieder verehrt wird uns
seine erkenntnistraechtigen und lustfoerdernden fruechte ueber den
geschaendeten, vergewaltigten und verachteten erdball streut.

   [o freia!]

---

   aber kommen wir zum praktischen teil - damit ihr eure hausapotheke
   entsprechend ausruesten koennt: 

eine "uebersicht ueber die traditionellen aphrodisiaka" 
   [ebenfalls aus natuerlich 5/97, vorsicht: einige der genannten
   pflanzen und substanzen fallen unter das rauschgiftverbot, also:
   haende weg!]
alraune
bilsenkraut
coca
damiana
engelstrompete
fliegenpilz
ginseng
hanf
kakao
meertraeubchen
mohn
muskatnuss
pfeffer
sebalpalme
sibirischer ginseng
stechapfel
vanille
wein
yohimbe
zauberpilze

   [hinweise auf deren wirkung und anwendung in erwaehntem magazin
   oder bei hexenmeister michael@netlink.ch]

gruss
michael



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