mahalwords, bildung, wir muessen besser werden

mahalwords, bildung, wir muessen besser werden
20. Februar 1997 michael
In mahalwords
hi


   Wird ein Schweizer auch in Zukunft mehr verdienen als ein Inder? Die etwas
   vereinfachte Antwort der globalisierten Wirtschaft ist klar: Er verdient dann mehr,
   wenn er besser ist. Erbringt der Inder die gleiche Leistung wie der Schweizer zu
   einem geringeren Lohn, so laeuft der Schweizer Gefahr, dass seine Arbeit
   ausgelagert wird. 

   Das ist nicht bloss Theorie, das ist die Wirklichkeit. Zwischen 1990 und 1996 haben
   Schweizer Unternehmen im Ausland 300 000 neue Arbeitsplaetze geschaffen. Das
   zeigt eine Statistik der Schweizerischen Nationalbank. Neben europaeischen Laendern
   wurde vor allem Asien mit Investitionen bedacht. Gleichzeitig sind hierzulande sehr
   viele Stellen abgebaut worden. 

   Vor allem schlecht qualifizierte Maenner und Frauen finden heute keine Stelle mehr.
   Sie koennen im Hochlohnland Schweiz mit ihrer Konkurrenz in Osteuropa und Asien
   nicht mithalten. Zwar wird es auch hier immer Hilfskraefte brauchen - etwa
   Strassenwischer. Denn derartige Arbeiten muessen zwingend vor Ort erbracht und
   koennen nicht ausgelagert werden. Doch die Zahl solcher Stellen ist begrenzt. 

   Der Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer muss also besser qualifiziert sein
   als ihre internationalen Konkurrenten, soll unser Land die Loehne und damit den
   Lebensstandard halten. Der Aus- und Weiterbildung kommt daher zentrale Bedeutung
   zu. 

   Ist es sinnvoll, wenn unsere Kinder ausgiebigst ueber Hoehlenbewohner unterrichtet
   werden, den Umgang mit dem Internet aber bestenfalls in der Freizeit erlernen? Und
   wo liegt der Nutzen, wenn Studenten fuer Universitaetspruefungen ganze Buecher
   auswendig lernen muessen, anstatt dass - unter Gebrauch der Vorlesungsunterlagen -
   das Verstaendnis getestet wuerde? 

   Reformbedarf ist genuegend vorhanden: bei den Lerninhalten, bei der Didaktik und bei
   der Motivation zur Weiterbildung. Lediglich ein Viertel aller Erwachsenen hat aber
   zwischen Fruehjahr 1995 und 1996 einen berufsbezogenen Weiterbildungskurs
   besucht. 

   In seiner Rede zur Lage der Nation hat der amerikanische Praesident Bill Clinton vor
   anderthalb Wochen zu einer Bildungsoffensive aufgerufen. Die Europaeische Union tat
   es ein Jahr zuvor. Jetzt sollte auch in der Schweiz eine breitere Diskussion lanciert
   werden. Ob das Investitionsprogramm der richtige Anlass dazu ist, das allerdings ist
   zu bezweifeln. Die Bildungspolitik muss sich langfristig orientieren und vor allem in
   den Kantonen stattfinden. 

   Doch die Zeit draengt. Je schneller sich die Wirtschaft veraendert, desto schneller
   muss sich auch die Aus- und Weiterbildung anpassen. Wir muessen in Zukunft besser
   sein - nur schon, weil auch die anderen besser werden. 



VON IWAN STAEDLER, BERN
ta 18-2-97



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