ana.words, zustimmungen und empoerungen

ana.words, zustimmungen und empoerungen
18. August 2011 tbz
In Allgemein
gott ist eine schwarze lesbe
(und hat wahrscheinlich sonst noch einen defekt)

damit waere das meiste gesagt, aber fuehren wir es etwas aus:

zu gestern schrieb dietrichstein:

ich meine (ohne jetzt die ganze diskussion zwischen der
brücke und der tebezett gelesen zu haben), dass ich halt die
tebezett so gut einschätzen kann, dass ich weiss,
a) dass sie sicher unterdurchschnittlich rassistisch ist
b) dass sie auf derartige fragestellungen sicher
sensibilisiert ist
c) dass sie schon mal davon gehört hat, dass manche arten
des sprachgebrauchs auch zurückerobert werden müssen (die
schwulen wissen's, eines tages wird das kein schimpfwort mehr
sein, auch nicht im spass) und dass das wort mohr heute
vielleicht tatsächlich schon nicht mehr so böse ist?
d) sex


(aha, die alte frage bei ana wurde grad mit beantwortet:

[] ja
[] nein 
[] sex
[] ...)


und n.n. schrieb:

kurz und bündig zu diesem unsinn:

da dieses wort umgangssprachlich ein schimpfwort darstellt,
ist es keiner diskussion  würdig, ob es verwendet werden
darf oder nicht!

wenn man so etwas in einem buch liest, dann sollte man es
einfach "überlesen", da man wahrscheinlich weiss, dass sich
damals eine merkwürdige rassentheorie etablierte.

es wurde geschrieben, dass die benennung von menschen
schwierig ist. vielleicht sollte man menschen einfach mit
namen benennen und nicht nach ihrem herkunftsland. denn
wenn man weiss, aus welchem land die entsprechende person
kommt, weiss man sicher auch ihren namen.

wie geschrieben, eine unsinnige diskussion. ...meiner
meinung nach.

 (das findet tbz mit verlaub etwas seltsam, sollte doch
 erstens moeglichst viel diskutiert werden und wird zweitens
 grad in dem buch dasselbe wort, naemlich eben neger, in
 verschiedenen auffassungen gebraucht, und wird die
 "(un)wertigkeit" von negern thematisiert. ueberlesen ist da
 wohl dann das duemmste, das man machen kann?)


und die ehemalige ana.praktikantin schrieb:

als zirkelteilnehmerin & gute freundin von tbz habe ich mich
an ihrem gebrauch des wortes nicht gestört. ich denke, wir
alle wissen, dass unsere tbz diesen ausdruck nicht aus
unwissen, gleichgültigkeit oder rassistischen gründen
benutzt hat, genauso, wie uns allen (ausser vielleicht
pons63) klar war, dass ihr "das schoene ist ja" ironisch
gemeint war.

da meine mutter afrikanischer abstammung war, bin ich
diesbezüglich entsprechend feinfühlig aufgewachsen und ich
erinnere mich noch gut daran, dass in meiner kindheit und
frühem teenageralter das wort neger recht oft benutzt wurde
und dabei nicht rassistisch gemeint war. ich kann aber
sagen, dass der ausdruck seit gut zehn jahren ausgestorben
ist. wer heute noch neger sagt, sagt es bewusst abschätzig.
gleichzeitig ist der rassismus selbst noch immer präsent und
nervt mich vor allem in jener grässlichen & salonfähigen
form von "ich bin ja kein rassist, aber...". vorurteile
bleiben vorurteile, auch wenn sie in politisch korrekter
sprache ausgedrückt werden, ich denke also, dass man
durchaus einen unterschied machen darf zwischen hitlers
negern und jenen von max frisch - oder von tbz ;-)

ich bin nicht für die wiedereinführung des wortes neger,
aber die wortwahl ist weder das problem noch seine lösung!


und poshdirt schrieb:

nun, der "neger" leitet sich aus dem "negro" ab. welche
bedeutungen dieser bezeichnung sonst noch untergeschoben und
nachinterpretiert werden, ist mir ganz ehrlich gesagt sehr
egal. ja, ich stehe dazu mir zu erlauben das wort "neger"
für alle dunkelhäutigen afrikanischstämmigen mitmenschen zu
verwenden. es gibt einfach keine bessere alternative.
sämtliche wortkonstrukte wie "dunkelhäutig" oder
"maximalpigmentiert" sind noch sehr viel dämlicher, als das
inzwischen wirklich sehr verstaubte "mohr". und ja, mir ist
wichtig in welchem sinne ICH es verwende, nicht wie es aus
irgendwelchen seltsamen hintergründen heraus möglicherweise
verstanden werden könnte. ich weiss, dass ich damit wirklich
nur das äussere erscheinungsbild meine, so wie bei einem
asiaten oder auch einem indianer. da weiss man sofort was
gemeint ist. um mehr geht es mir gar nicht. ich habe ein
reines gewissen, egal was mir dann andere menschen aufgrund
meiner wortwahl andichten möchten.

wie ist das denn nun mit juden? darf man juden noch juden
nennen wenn sie jüdischen glaubens sind, oder gibt es auch
hier bereits irgendwelche politisch korrekten konstrukte die
spurlos an mir vorübergingen? darf man frau noch frau, weib,
mädchen, dame, backfisch, dirndl usw nennen, oder sind das
alles inzwischen bereits männerinnen?

mir geht dieses ganze pc-gedöns (und damit verwandt, das
unsägliche gendern) wirklich ziemlich auf den keks. nur weil
irgendjemand glaubt, dass sich ein dritter durch meine worte
möglicherweise beleidigt fühlen könnte, lasse ich mir nicht
meinen wortschatz verdrehen. sollte ein neger probleme damit
haben, dass ich ihn eben so nenne, dann mache ich  das
sehr gerne mit ihm aus, und ich wette, danach akzeptiert er
meine wortwahl. andere geht meine wortwahl - mit verlaub -
einen feuchten kehricht an.

ende der durchsage

ui, einmal brav in die nesseln gesetzt!
tbz wollte noch schreiben, was sie pons63 weiter antwortete,
aber morgen gibz mehr...
- = --    -- = --    -- = --     

a n a . w o r d s
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