reden wir ueber die relativitaet der zeit. zuerst ein ausschnitt aus einem interview: "als die ersten anfingen, die supermaerkte leer zu kaufen, machten es alle anderen nach. so etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. die regale sind halb leer, die menschen stehen in ewig langen schlangen an den kassen, tragen wasser, toilettenpapier und konserven unterm arm. auch an den geldautomaten geht nichts mehr, die sind mittlerweile alle leer." wollen wir raten? 2020? corona? so geht der ausschnitt weiter: "und das kreditartensystem funktioniert auch nicht mehr. bezahlen kann man nur noch "cash". ich ich habe sofort in mein portemonnaie gekuckt und ueberlegt: wie viel wasser kann ich kaufen? komme ich mit meinem bargeld noch irgendwohin?" okay, kann nicht 2020 sein mit "nur cash bezahlen". also: es ist aus einem interview mit heidi klum in new york vom september 2001, erschienen in der gala nr. 39 vom 20. september 2001. vorhergehende passage noch, so der vollstaendigkeit halber: frage: wie haben denn die menschen um sie herum reagiert? antwort: das war ganz eigenartig. hier in unserem viertel war eigentlich alles ruhig, eine fast gespenstische stille. die leute waren wie gelaehmt. alle warteten darauf, dass irgendjemand etwas tut, was man dann auch tun kann. als die ersten anfingen... also. koennte z.t. 2020 sein. erst grad passiert. das mit dem schlange stehen, dem wc-papier, den leergekauften konservenregalen. war aber nur history repeating. also entweder das von 2001 zu lesen oder die handlungen 20 jahre spaeter. vielleicht verlaeuft history repeating in mehrere richtungen. dann aber: 11.september 2001 scheint - fuer diejenigen, die damals halbwegs alt genug waren - auch irgendwie nicht zwanzig jahre her zu sein, oder. mehr so "als ob's gestern gewesen waere". jaja, nicht ganz, aber ihr wisst, was ich meine. und wisst, wo ihr wart. und dann blaettert tbz in der naexten zeitung, vom 12. september 2001, eine 20min-ausgabe. und es wird von den neusten technischen gadgets berichtet. siehe bild. und man kann nicht glauben dass das erst 20 jahre her sein soll. ewig her, so teilchen, haha, hoho. tbz hat eine komische sammlung von heftli von vor 20 jahren (siehe bild) 20 min vom 12.9., facts vom 13.9., gala vom 20.9 und reingelegt eine kolumne von doris knecht vom tagi-magi nr. 39 2001. vielleicht mal noch was rauspicken daraus naexte woche... nun aber ein schoenes wochenende und zwei themawechsel: erstens: hier abstimmen fuer pro: https://bit.ly/3hkrvD2 zweitens: morgen ist ana.lesezirkel zum buch "daheim" von judith hermann (und 2001 und 2021 fluechten alle aufs land... https://bit.ly/3nzjrlV ) wenn du dabei sein willst, der kuerze halber: mail kurz! -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon furcht und schrecken seit 1997 mailto:words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 noch mehr stadtflucht. zitat ohne weiteren kommentar. in der gala nr.39 2001 heisst es: unter giulianis ägide erlebte die vermeintlich unregierbare metropole einen beispiellosen aufschwung. die stadtflucht liess nach. viele menschen und unternehmen siedelten sich sogar neu an. grad in den bis dahin verufenen vierteln. new york rutschte in der liste der gefaehrlichsten staedte amerikas von platz 18 auf platz 161. rudolph giuliani gab den menschen, die die stadt kaum noch als ihre heimat empfanden, ein grundgefuehl von sicherheit zurueck. obwohl seine eigene erscheinung kaum kaempferischer wirkt als die eines durchschnittlichen verwaltungsbeamten. vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444 hast du genug? immer weniger? dann bestell doch nicht ana.words ab: http://ana.ch/txt/444