ana.words, weisse trauer, kiffen & fisch

oh, ja. sie ist weiss, meine trauer. denn jetzt steht es
fest: ich heirate nie. denn er wollte, sie nicht. die rede
ist ausnahmsweise nicht vom schoensten aller dinge, dem
kafeelikoer, sondern vom ausgang. wir gingen also nicht.
nicht ins kino, nicht in die bar, nicht ins konzert. der
ehefrau wegen.

die ist keine dreissig, aber zaehlt ihrem frischangetrauten
gnadenlos seine konsumationsliste auf und bei jedem joint
eine szene.

wir bekamen dafuer fisch aus dem beutel und (wir habens ja
noch geahnt und verdraengt) zwei dicke fuenfhundertseiten
vreudenvolle alben (darum wohl auch albtraum!) mit
flitterwochenandenken. ich bin gestorben, etwa dreimal. mir
war schlecht. ich wollte mich vom balkon stuerzen. es half
alles nichts.
und der wein stand schon nicht mehr auf dem tisch.

gut. ich heirate nicht. nur meine trauer ist gross. denn ich
haette mich so gerne wunderschoen nennen lassen, mit blicken
verschlingen und aus tausend huellen bis auf die haut, die
dabei selbstverstaendlich geprickelt haette, brachlegen
lassen. Weisse Seide ist ein Traum. 

by babs@ana.ch



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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

words@ana.ch
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ana.txt seite 444

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