ana.words, sex, crime, racism: was wollt ihr mehr?

ana.words, sex, crime, racism: was wollt ihr mehr?
5. März 1999 michael
In Allgemein
vussgaenger-streifen.
seit geraumer zeit halte ich mich in dem ach so
ueberwaeltigenden "little big city" zuerich auf. es ist
recht schoen besaenftigt berauschend hier, aber das ist nicht
der grund weshalb ich mein wort zu dieser stunde an euch
richte:

man stelle sich vor, man schlendere so ohne politisches
gedankengut quer durch die strassen ebendieser stadt;
froehne den grautoenen der fassaden, beruhige sich an den
gruenen wiesen, welche ab und zu sich aus einem innennhof
erblicken lassen koennen, oder man schaue lediglich in den
grau-blauen himmel und erfreue sich dem staedtischen
taubenschiesser, der einen noch so schoen, eleganten flug
einer taube in einen jaehen absturz ebendieser enden laesst.
und da diese tiefgrund, absolut haesslichen, geradezu
militant anmassenden, ein kleines bisschen pervers
anmutenden f u s s g a e n g e r s t r e i f e n. ich eckelte
mich tagaus tagein vor diesen so gefuehllos hingepfuschten
dingern, nichtswissend, was ihre daseinsberechtigung
darstellt; bis ich mich erkundigt habe und von meinen
recherchen geblendet, geschockt, ja sogar beinahe mich der
zukuenftig voelligen enthaltung hingegeben, feststellte,
dass die funktion dieser dinger lediglich den nutzen,
anzuzeigen, wo der fussgaenger die strasse ueberqueren darf
und an welcher stelle nicht, darstellen.

man stelle sich also vor, man stehe vor/neben/hinter/beside
so einem ding; in der absicht, diese strasse zu ueberqueren,
wobei sich wohl niemand vorstellen kann, weshalb diese
ueberhaupt notwendig sein sollten, wenn der fussgaenger
sowieso koenig auf der strasse sein sollte, dies aber das
thema einer anderen abhandlung. ich stelle mir vor da waere
etwas auf der anderen seite, worauf sich lohnen wuerde
zuzustreben. flankiert von zwei leitenden in dezentem
violett getoent etwas erhoeht, dass es jedem autofahrer
schmerzt sich so gewaltsam ueber einen meiner vorstellung
entsprechenden fussgaengerstreifen hinwegzusetzen. die
vorteile, welche ich dabei hoffentlich nur der
vollstaendigkeit und nicht der verstaendlichkeit wegen an
dieser stelle nochmals auffuehre, sind:

- der willen eines jeden fussgaengers diese dafuer gedachten
  streifen zu ueberqueren.
- das ueberqueren erfolgt in vollem bewusstsein.
- leute, welche ihren autos gefuehle zusprechen, werden
  dadurch besonders bestraft, falls sie dies anderweitig noch
  nicht wurden.
- blinde, um auch noch minderheiten zu foerdern, koennen mit
  ihren taststoecken entlag der flankierenden leitlinien
  passieren und wissen so wenigstens, welche strasse sie
  ueberqueren, dass sie zuvor nicht entlang einer strasse
  flanierten und nun nicht in der absicht sind, ein trottoir
  zu traversieren.

die situation heute ist doch, dass ich mich instaengig
weigere, meine fuesse ueber einen solchen hingepfuschten
schund hinwegzusetzten. man stuende also vor so einem
streifen, anstatt mich meines wunsches entsprechend zu
leiten, stellten sie sich mir quer in den weg und hinderten
mich psychologisch bei meinem vorhaben. die volge davon:
totale unentschlossenheit, unsicherheit, demut, bei alten
saecken ruft dieser gemuetszustand ein vergroessern der
prostata um das hundertfache und bei hamstern das
instaendige innerliche platzen hervor. wenn sich jetzt noch
herausstellte dass diese von so einem fetten
drecksamerikaner erfunden wurden, so waere meine vrage,
warum nur, bereits beantwortet.

so rufe ich nun aus, im namen der anonymen senioren und
tierschuetzer: sammelt euch, tretet gemeinsam hervor,
schaendet diese streifen beim voruebergehen, bindet euch
reisnaegel an die sohle und tretet sie dort wo es am meisten
schmerzt. fordert sie zum schwanzvergleich auf, spuckt noch
gleich zu beginn ein paarmal drauf damit die rangverteilung
bei dieser qualvollen begegnung von vornherein geklaert ist.
oder ignoriet diese doch einfach und geht ueber die strasse
wo es euch passt.  spendet der organisation Anarchie in the
Streets for Pedestrians (ASP); pc-konto: 80-210175-9.


mitgruss riccardo.


nachtrag: der scheiber, ich, hofft, hoffe, dass dieser text
in keinster weise den eindruck erweckt, seine, meine
intimste maennlichkeit an ebensoeinem ding, verlorenzuhaben.
der schock wurde auch verarbeitet, die prostata wieder
verkleinert, weshalb sich der ausspruch der sexuellen
enthaltsamkeit ebenfalls erledigt hat. also achtung: der
schlaechter beginnt wieder  v o n  v o r n !


-- = --    -- = --    -- = --     

a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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