ana.words, selbstkritisch spalterin schonen

ana.words, selbstkritisch spalterin schonen
16. September 2024 tbz
In sex, drugs and techno
zum ana.word von freitag kriegte tbz ne harsche kritik.
und hat dann auch ausfuehrlich geantwortet.
die person antwortete dann nochmals und schrieb aber,
sie moechte mit ihren aussagen nicht zitert werden.

da tbz bis redaktionsschluss keine antwort mehr erhielt auf die frage,
ob sie die einsendung/antwort anonymisiert verwenden duerfe, nun halt
nicht. (also das mit dem redaktionsschluss hat tbz nun grad frei
erfunden, es geht halt drum, wann ana.words rausgehen - 14:44 uhr - und
wann tbz zeit hat sie zu machen und dass sie die reaktion bzw. ihre
antwort nicht bis ende woche aufsparen moechte.)

aber also nun zuerst 

grundsaetzlich
1. wenn ihr was an ana schickt, koennt ihr mit veroeffentlichung
rechnen. oder selten auch nicht, hihi. so stil leserbrief an ne
zeitung schreiben halt. (wenn tbz was heikel/sehr persoenlich scheint,
fragt sie schon nach.) falls ihr das nicht wollt: vermerken.

grundsaetzlich
2. aber jedes kann sich ein pseudonym aussuchen, ein alter ego, ein
alias, eine netzpersoenlichkeit, ein ana.name, wasauchimmer. es
herrrrrrrscht hier keine klarnamenpflicht. wir sind hier nicht bei
fucking facebook. dafuer wurde das internet nicht erfunden. go wild!

grundsaetzlich
3. ana freut sich ueber reaktionen <3

nebenbei
4. hier noch der versprochene reminder: jetzt abstimmen! 
heute in briefkasten! sonst morgen poststelle. sonst urne. 
(mahals polit.word hier: 
https://ana.ch/ana-politwords-janein-ja-jajajajahakenjajajajaja/ )



kommen wir zur kritik an tbz' ana.words zur causa sanija ameti.
plus ou moins ging es darum, dass tbz selbstkritischer sein solle, 
wen sie da in schutz nehme, die selber hasstwittere/online austeile 
und entzweie (und angeprangert wurden auch andere unterstuetzers).


tbz' antwort (fuer ana nun noch etwas editiert)

liebes xyz,

ich glaube nicht, dass ich hier viel selbstkritischer sein muss.
es geht mir nicht darum, eine glp-politikerin in allem zu verteidigen,
was sie je gepostet hat. das habe ich nie behauptet und wuerde ich auch
nicht tun und ich waehl(t)e sie auch nicht.
auch wenn ich viele ihrer positionen teile.
ihr post war nicht schlau, als pr-fachfrau und person des oeffentlichen
lebens/politikerin sogar dumm.
es geht darum, dass die hetze und der hass (und die konsequenzen), die
nun deswegen ueber sie hereinbrechen, ausmasse angenommen haben, die ich
- auch nach ihrem proaktiven handeln und entschuldigungen - absolut
unwuerdig und nicht mehr normal finde.

natuerlich, ich selbst kann die sooooo furchtbar verletzten religioesen
gefuehle deswegen schon gar nicht nachvollziehen. und denke:
2024?? "saekulare" gesellschaft? wtf?! wuerkli jetzt? aber das ist mein ding.

die erstunterzeichners des am freitag verlinkten
https://www.das-geht-zu-weit.ch/de/
sind halbwegs breit gestreut.
anne-sophie keller neben anna rosenwasser,
roger de weck neben rosmarie quadranti.

und eben, auch das statement des schweizerischen katholischen
frauenbunds ist fuer mich eher im sinne jesus' (wenn ich mir anmassen
darf, das zu beurteilen), als was nun von gewissen seiten kommmt, die
sich gerne - je nach politischem belieben! - als christen bezeichnen.

und ganz aehnlich hat sich inzwischen auch der bischof von chur zu wort
gemeldet.

aber ich schaue mir gerne noch sanija ametis tweets etwas genauer an :-)

unten noch ein tweet von kacem el ghazzali
(den muesst ihr nun selber googlern, liebe lesers... anm. d. red. )
fettgedruckt sei das p.s., weil ich genau das eben wichtig finde!

herzlich,
tbz

tweet kacem el ghazzali:

Die Aktion von Sanija Ameti ist ohne Zweifel geschmacklos und zu
kritisieren. Ameti hat einen Fehler gemacht und sich dafür entschuldigt.
Dennoch beobachte ich die darauffolgende Hetzjagd gegen sie mit grosser
Sorge. Zum einen befördern einige Kritiker mit ihrer Empörung ein
mittelalterliches Verständnis von Blasphemie und Einschränkung der
Meinungsfreiheit. Zum anderen wittern politische Gegner Ametis die
Chance, sie aus Hass oder Neid zu vernichten, indem sie weit unter die
Gürtellinie zielen. Eine emotionale Debatte über religiöse Gefühle hat
in der Politik wenig verloren. Ameti hat eine Dummheit begangen, aber
ihr Fehltritt rechtfertigt keinen Rücktritt oder Parteiausschluss.

Überdies zeigt sich eine gewisse Doppelmoral auf beiden Seiten des
politischen Spektrums: Ametis Unterstützer würden in ihrer Aktion wohl
einen Akt der Freiheit sehen, wären aber vermutlich die Ersten, die
"Rassismus" rufen würden, wenn eine Ex-Muslima aus Protest einen Koran
verbrennen würde.

Fazit: Ametis Aktion war daneben. Aber lassen wir die Kirche im Dorf.
Eine differenzierte, verhältnismässige Reaktion täte der aufgeheizten
Debatte gut. Wir sollten religiöse Überempfindlichkeiten nicht zum
Massstab unserer freiheitlichen Gesellschaft machen.


PS: Ich bin kein Fan von Sanija Ameti. Sie ärgert mich ständig, seit wir
auf Twitter über das Burkaverbot debattiert haben. Ich mag auch ihre Art
des Politisierens nicht, diese „Scheinpolitik“ der sozialen Medien, bei
der Leute nur so tun, als würden sie politisieren. Trotzdem schätze ich
sie, weil sie mich herausfordert und zum Nachdenken bringt.


(tweet ist vom 8. september. er ergaenzt in einem spaeteren tweet, er
sehe sie selber nicht primaer als opfer von sexismus und rassismus - wie
auch bei den von tbz am freitag verlinkten kommentaren -, und bei cedric
wermuth waere dasselbe passiert, sondern "Ameti ist Opfer eines
unzivilisierten, populistischen politischen Diskurses." 
und tbz denkt, da hat er selber vielleicht doch auch einen blinden
fleck, was den hass angeht, den frauen (im netz) erfahren.)

einen guten start in die woche!


(p.s. vielleicht hat ja auch jemand lust
lisa christ 6:35 minuten zuzuhoeren
https://www.srf.ch/audio/zytlupe/mikrofon-und-quittung-mit-lisa-christ?id=12642029
schriftlich hier zusammengefasst:
https://www.instagram.com/p/C_8P_vNqJvD/ )

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