oh, es gibt so schoene sachen... das gefaellt mir, moechte sich jemand dazu aeussern? schlachtkurs fuer anfaengers! http://www.storyfilter.com/hier-koennen-sie-ihre-tierchen-schlachten/ wirklich schon ausgebucht der kurs? waere doch einen ana.ausflug wert. .-.-.-.-.-.-.-.-. und dann war am sonntag ja lesezirkel zu robotermaerchen der naexte findet am 25. oktober (ausnahmweise ein samstag) statt wer dabei sein will, sollte sich schleunigst das buch "americanah" von chimamanda ngozi adichie besorgen schleunigst weil: ist noch cheibe dick ;-) auf deutsch beim s.fischer verlag gebunden, englisch auch als taschenbuch zufaelligerweise hat grad unter anderem regula stämpfli was dazu geschrieben (und wer nun nicht alles lesen mag: unten kommt nix mehr. ana.word ist fertig) "Es gibt sie. Bücher, die das eigene Leben verändern. Doch bevor ich Ihnen davon erzähle, einige Fakten zuerst. Ende Dezember 2011 lebten 60 658 Afrikanerinnen und Afrikaner in der Schweiz. Ein absurdes Statement, nicht nur deshalb, weil darunter Bürger mit Doppelpass und Papierlose nicht erfasst werden, sondern weil die Öffentlichkeit immer von «Afrikanern» spricht. Das ist so absonderlich, wie wenn ein Appenzeller und eine Rumänin auf der Flucht unter der Kategorie «Deutsch» zusammengefasst würden. Afrika gibt es nur als geografischen Kontinent. Afrikaner sind genauso unterschiedlich wie Europäer untereinander. Das Einzige, was «Afrika» verbindet, ist die Negativität: fehlende Demokratien, fehlende Menschenrechte, fehlenden Wohlstand, fehlende Gewerkschaften. «Afrika» ist eine koloniale Kategorie, geschaffen von Menschen, die immer Kategorien erheben, um Macht auszuüben. «Kategorisiere und herrsche» ist das Motto seit 1789, da «teilen» allein nicht mehr reicht. Die Kategorien machen denn auch die Medienberichterstattung aus. Deshalb hören wir beispielsweise nie etwas über die riesigen sozialen Demonstrationen, die letztes Jahr in Tel Aviv stattgefunden haben. Denn die Kategorie «Tel Aviv» kommt nur zum Tragen, wenn gleichzeitig «Gaza» in denselben Topf geworfen werden kann. Grässlich. All dies habe ich zwar schon vorher gewusst, doch das Buch «Americanah» von Chimamanda Ngozi Adichie hat mir nun genügend Pulver, Argumentationen, Bilder, Geschichten und Klarheiten gebracht, dass ich endlich wieder eine intellektuelle Heimat gefunden habe. «Wenn du in liberalen Kreisen in den USA über Rassismus redest, musst du es immer so tun, dass sich keiner unwohl dabei fühlt. Dann ist es okay. Und wenn du einen Roman über Rassismus schreibst, dann bitte auf die MarcelProustArt, also so, dass das Thema möglichst ambivalent erscheint. Wenn du zu direkt über Rassismus schreibst, giltst du als ?zornig?, und es heisst, du würdest überreagieren.» (Die Zeit, 24. 5. 2014). Päng. Zorn wird im liberalen Amerika mit Polizeigewalt und dem Einsatz der Nationalgarde bestraft, wie uns dies Ferguson dieser Tage erschreckend deutlich belegt. Rasse wird in den USA und auch bei uns völlig entpolitisiert betrachtet. Schuld sind dann die zornigen Menschen und nicht das, was Zorn und Aufstand gegen Ungerechtigkeit provoziert. Der öffentliche Diskurs im Westen hat es zugunsten einer kleinen Klasse von Oberreichen geschafft, die Unterworfenen so zu kategorisieren, dass sie sich aufgrund ihrer Hautfarbe statt wegen unmenschlichen Arbeits und Lebensbedingungen prügeln. «Americanah» erzählt diesen Hiatus, der den Blick auf Demokratie, Chancengleichheit und Wohlstand vernebelt. «Americanah» ist von einer Frau geschrieben, die nicht nur von Frisuren, sondern von Macht erzählt und dies auf höchstem literarischen Niveau vermittelt. Mit grosser Poesie zeichnet Ngozi Adichie das Gefühl, wie demütigend, degradierend und unmenschlich es für Menschen in Geldnot ist, letztlich ihre Würde ? bei Frauen ihren Körper ? für ein Butterbrot verkaufen zu müssen. Der Roman ist ein Wunderwerk an Gedanken, Geschichten und Poesie, inklusive politische Aufklärung. «Ich bin nicht schwarz, ich bin Nigerianerin.» Schwarz wurde sie erst, als sie in die USA kam ? «Afrikanerin» übrigens auch. Deshalb wird das Bundesamt für Migration hoffentlich nie mehr eine Statistik zu «Afrikanern in der Schweiz» ausweisen." (war in der baz, zu finden unter diesem link: http://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2014/09/BAZ-26.8.2014.pdf ) -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444 hast du genug? immer weniger? dann bestell doch nicht ana.words ab: http://ana.ch/txt/444