gestern kein ana.word denn tbz war mit sturmschaeden und nachbarschaftskommunikation beschaeftigt. sound gestern: sirenen. sound heute: saegen (gerade mind. drei rundum zu hoeren - idefix weint sehr ueber die baeume). es gibt noch was nachzuholen. denn am 27. juni war lesezirkel zu "identitti" von mithu sanyal. ein buch, das als ausgangslage den fall rachel dolezal nahm und tbz muss nun noch nen kurzen schwenker dazu machen. wenn ihr netflix habt: es gibt ne doku namens "the rachel divide" oder auf deutsch einfach "die geschichte von rachel dolezal". und darin gibt es eine szene die tbz beim ersten sehen auffiel und beim zweiten sehen erschuetterte. rachel dolezal ist an einem podiumsgespraech. und es melden sich leute aus dem publikum. eine schwarze frau wirft dolezal vor sie habe den initiationsprozess nicht durchgemacht. und die frau sagt "i've earned the right to call myself a black woman." und wie verdient man sich dieses recht? durch leiden. hier die ganze kurze szene: frau aus dem publikum 1: i have struggled as a black female and i don't feel that you share the struggle of being a black female. i have earned the right to call myself a black woman. so i take issue with you calling yourself an african-american female without having to endure the initiation process of being one. rachel dolezal: explain what that initiation process would be. frau aus dem publikum 1: uh, discrimination in stores. discrimination in school. discrimination among black people and how they feel about one color versus another. job discrimination. racial profiling. being pulled over by the police. that is my experience. so... frau aus dem publikum 2: self-hatred towards your hair, eyes, skin, nose, lips, butt size, body shape... frau aus dem publikum 1: not being the picture of beauty in american society. grauenhaft. und damit meint tbz nun nicht den taeglich erlebten rassismus sondern was das mit dem selbstbild macht und wie er das bild des schwarz-seins praegt. i've earned the right to call myself a black woman. weil ich die ganze zeit diskriminierung erfahre. super. war tbz vielleicht zu wenig bewusst. und nun wollte tbz hier das beauvoir-zitat man werde nicht als frau geboren, sondern dazu gemacht, abaendern und stolperte bei der suche nach dem originalen franzoesischen wortlaut ueber das hier: "On n’est pas né Noir (…) on le devient, et l’on découvre (que l’on) est né avec une drôle d’histoire…" das ist von james baldwin. (aus "The evidence of things not seen" (la preuve des choses non vues), traduit en Français la même année (1985) et paru sous le titre plus plat de "Meurtres à Atlanta".) alles schon gesagt. vor 36 jahren. aufs weisse maul sitzen, tbz. das ist nun nicht ein pro oder contra dolezal (die uebrigens nach jahren per zufall grad wieder in den medien ist, googleret kurz "oli london"...) - was auch deutlich zu kurz greifen wuerde (tbz, schreib jetzt nicht, das waere zu schwarz-weiss schreib das jetzt nicht... zu spaet) - aber die frage ist ob rachel dolezal so ein skandal waere wenn die gesellschaft nicht eine so zutiefst rassistische waere. und damit zurueck zum buch "identitti" in dem diverse solcher fragen abgehandelt werden weil es darin um eine indisch(staemmig)e professorin namens saraswati geht die post-colonial studies unterrichtet und diese person of color sich dann als weiss herausstellt. damit beginnt das buch sozusagen und dann wird debattiert und verhandelt inklusive shitstorm, blog der protagonistin nivedita, tweets, (welche die autorin z.t. bei real existierenden personen angefragt hat zum thema und dann ins buch eingebaut, also sowas wie was wuerdet ihr tweeten, wenn ihr von so nem fall hoeren wuerdet?) zwiegespraeche mit kali und die ganze palette von konstruktion von "rasse" bzw. race cultural appropriation und identitaet, identitaet, identitaet. so. grundsaetzlich: leseempfehlung. niemandem vom zirkel gefiel es gar nicht. teilweise fanden wir sachen redundant oder dass es von der handlung her manchmal etwas schwerfaellig weiterging. es konnte auch schwierig sein, in die begrifflichkeiten reinzukommen. man koennte das buch auch zu sehr als abhandlung sehen (willkommen im proseminar). aber eben, uns gefiel's und natuerlich gab es viel zum drueber reden... und wir bilden uns weiter dazu zum beispiel "was weisse menschen nicht über rassismus hören wollen, aber wissen sollten " von alice hasters lesen (du willst das e-book? reply!) oder schauen uns noch ne sendung mit mithu sanyal ueber identitaetspolitik an zum beispiel diese hier: https://bit.ly/3AfNjYl oder beschaeftigen uns vielleicht nochmals mit dem blaue-augen-braune-augen-experiment von jane elliott (und tbz hat massivste kritik daran, aber das fuehrte nun zu weit). einfach jane elliott googleren oder dann die deutsche version vom zdf von 2014 kucken naemlich hier https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/der-rassist-in-uns-104.html video noch verfuegbar bis 26.6.2024, auch gut :-) .-.-. so. der naexte lesezirkel findet am 8. august 2021 statt. ausnahmsweise frueher um 13 uhr bei silvie (wegbeschreibung folgt) buch: code kaputt. macht und dekadenz im silicon valley. oder im original: uncanny valley: seduction and dislillusionment in san franciso's startup scene von: anna wiener (worum's geht als screenshot angehanegt) dazu kommt ein gedicht als lektuere das noch per ana.word verschickt werden wird. mitdiskutieren? buch besorgen, lesen, an den zirkel kommen! bei fragen einfach mailen. vorfreudig, tbz -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon furcht und schrecken seit 1997 mailto:words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444 hast du genug? immer weniger? dann bestell doch nicht ana.words ab: http://ana.ch/txt/444