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Bis die Luxemburgerli knapp werden (V)
von Juergmeier, WoZ, 20 Juli 2000

"Wir koennen nicht alle Notleidenden aufnehmen." "Das Boot
ist voll." Rufen da die Freiheitlichen aller Laender. Als
haette sie ein Internetvirus vom Marktpaulus zum Staatssaulus
gemacht.

Mehr Vertrauen in die eigene Ideologie, kann ich da nur
sagen. Lasst doch den Markt spielen. Den freien. Wenn es,
irgendwann, tatsaechlich zu viele werden sollten, wenn es eng
wird in unseren schweizerischen Durchschnittswohnungen mit
ueber dreissig Quadratmetern pro Person, wenn das
Frischfleisch vom Bio-Bauernhof und die Luxemburgerli vom
Spruengli knapp werden und ploetzlich auch wir Gutherzigen das
Beduerfnis nach Ausschaffung verspueren sollten, dann,
spaetestens, werden die Ersten ihr Glueck anderswo versuchen.
Bis es ihnen auch da zu eng wird. Und so weiter.

Der gute alte Markt wird alles ins Gleichgewicht bringen.
Und wenn, irgendwann, dank weltweit offenen Grenzen, der
internationale Ausgleich abgeschlossen und die Welt eine
rundum gerechte geworden, wird alle Flucht ein Ende haben.
Und keine und keiner wird mehr wissen wollen, wer Inlaender,
wer Auslaenderin ist.

Natuerlich ist es gut moeglich, dass wir eidgenoessisch
verwoehnten Inlaenderinnen und Inlaender lange vor den
provisorisch und vorlaeufig Aufgenommenen, vor den
Abgewiesenen, aber noch nicht Ausgeschafften das Weite und
anderswo unser Glueck suchen. Weil wir als unzumutbar
empfinden, was wir anderen, wie wir glauben, mit gutem Recht
vorenthalten.

Aber warum soll es uns besser gehen als dem Emmentaler Kaese
und dem Feldschloesschen-Bier.

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a n a . w o r d s
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