ana.words, klassenwechsel, //#

ana.words, klassenwechsel, //#
19. Februar 1999 michael
In Allgemein
auf reisen und in bahnhoefen bin ich manchmal geneigt,
alltaegliche vorkommnisse symbolisch zu deuten, ja geradezu
aufzuladen. so wie kuerzlich im bahnhof bern. ich wartete
auf den intercity nach zuerich, der normalerweise mit den
erstklasswagen an der spitze und den zweitklasswagen am
schluss einfaehrt, und in der mitte, klassenlos rot,
befindet sich der speisewagen. kuerzlich aber, nachdem ein
sturm nicht nur die schweiz, sondern sogar die sbb
druchgeschuettelt hatte, war alles anderscht. , hatte es vom lautsprecher zwar
geheissen, aber dass eine derartige, man darf es sagen,
revolution stattgefunden haette, dass das unterste so
radikal zuoberst gekehrt worden waere, hatte niemand
erwartet: die wagen der ersten und zweiten classe waren
wertauscht.

es war wie frueher, beim karneval auf fuerstehoefen oder
bei den saturnalien im alten rom, wo die herren fuer einige
stunden zu dienern wurden und die diener herren spielten.
oder vrauen. aber weil wir im bahnhof bern standen und weder
fuersten noch sklaven waren, nahm niemand die gelegenheit zum
spielerischen klasssenwexel wahr. der zug hatte noch nicht
richtig angehalten, da setzten wir uns alle schon in
bewegung. geschaeftsleute, die vorne am perron gewartet
hatten, eilten mit fliegenden mantelstoessen an den schluss
des zuges, und sie kreuzten ihre wege mit alten leuten und
mit muettern, die ihre kinder nach vorn, in die zweite
klasse, bugsierten. eine minute lang ging auf dem bahnsteig
alles drunter und drueber, dann war die alte
klassengesellschaft wiederhergestellt. jeder sass an dem
platz, fuer den er bezahlt hatte.

wenig spaeter bekamen wir einen vorgeschmack auf die
verheerenden folgen, die revolutionen oder
revolutionsversuche haben koennen. eine maennerstimme teilte
ueber lautsprecher mit, dass sich in unserem zug infolge
widriger umstaende kein speisewagen befinde, und mir kam das
gefluegelte wort in den sinn, wonach die revoltuion ihren
kindern nichts zu vressen gibt. oder so aehnlich. etwas mit
revolultion und mit kindern jedenfalls.

hanspeter bundi


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apropos zuendel und abgang, gottesanbeterin und markus wernder

was dani dazu meint.


>     mhm.
>     
>     und 
>     
>     
>     alkohol macht gegenwartstauglich
>     
>     
>     (wenn wir die schublade schon mal offen haben...)
>     
>     
>     gruss 
>     
>     dani



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a n a . w o r d s
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