am freitag hatte tbz euch ja
aus einem interview abgetippt
und euch ermuntert
das erscheinungsjahr zu erraten.
hier kommt nun noch der rest des interviews und darunter die aufloesung.
– beim persoenlichen konsum kann jeder einzelne sich fuer
umweltfreundiche produkte entscheiden. gerade jugendliche und junge
erwachsene scheinen aber eher unbeschwert zu shoppen.
+ denen ist durchaus bewusst, dass sie in einer konsumgesellschaft leben
und dass ihr verhalten auswirkungen auf umwelt und menschen in anderen
laendern hat – zum beispiel beim thema kleidung, die unter fragwuerdigen
bedingungen in entwicklungslaendern hergestellt wird. aber konsum war
und ist gerade fuer juengere auch eine moeglichkeit, sich selbst
darzustellen und soziale anerkenung zu bekommen. man definiert sich in
seiner gruppe nicht zuletzt ueber statussymbole wie markenklamotten oder
elektronische geraete wie smartphones oder tablets.
– aber offensichtlich weniger ueber das statussymbol auto.
+ da scheint sich eine pragmatische sicht durchzusetzen: gerade in der
stadt ist der besitz eines autos oft mit mehr umstaenden und kosten
verbunden als busfahren oder carsharing. teilen statt besitzen scheint
ohnehin fuer juengere attraktiver zu sein als fuer aeltere. viele nutzen
bereits stadtraeder oder koennten es sich gut vorstellen. und jeder
zehnte zwischen 18 und 25 jahren hat sich auf reisen schon in
privatunterkuenften zur untermiete eingebucht.
– trotzdem bleibt umweltfreundlicher konsum auch bei jugendlichen ein
nischenphaenomen.
+ es ist heute an vielen stellen einfacher, oekologisch einzukaufen,
als zum beispiel vor 20 jahren. biolebensmittel findet man in jedem
supermarkt, es gibt eigene shops fuer veganer. gleichzeitig haben sich
aber auch moeglichkeiten und anreize fuer nicht nachhaltigen konsum
immens erweitert: fliegen ist durch billigairlines laengst fuer jeden
erschwinglich geworden. modische kleidung kann man heute auch bei
billigketten kaufen.
– da wird konsumverzicht fast zum widerstand.
+ vor allem wenn die aelteren einem genau diesen konsum vorleben.
womoeglich sogar manche, die frueher selbst an der uni als
umweltschuetzer aktiv waren. es gibt interessante befunde, dass gerade
gut ausgebildete und verdienende, also etwa akademiker, oft nicht
umweltbewusst leben: viele landeten in gut bezahlten positionen, heute
gehoeren eigenheim, mindestens ein auto und ein paar flugreisen im jahr
zu ihrem lebensstandard. da macht die juengere generation dann eben mit.
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aaaaaalso.
das heft ist von 2016.
wie nah wart ihr dran?
das heft ist der stern.
und zwar die ausgabe vom 4.2.2016
also ziemlich genau 7 jahre her.
unglaublich, oder nicht?
haettet ihr das heft/interview auch frueher eingeschaetzt?
soooooo lange ist 2016
nun ja auch wieder nicht her!
aber hey, what a difference a day makes…
die interviewte heisst uebrigens maike gossen,
das intervie fuehrte nicole heissmann.
und wenn man sonst noch so bisschen im heft rumblaettert
dann stoesst man auf ne doppelseite
auf der donald und melania trump
zu sehen sind
und der text dazu lautet:
duenne lippe
mit einem verkniffenen laecheln verabschiedet sich donald trump an der
seite seiner frau melania von der buehne in des moines in iowa. kurz
zuvor hat er nach den ersten vorwahlen im rennen um die
praesidentschaftskandidatur der republikaner seine niederlage einraeumen
muessen. es ist ein daempfer fuer trump. alle umfragen hatten ihn vorn
gesehen, seine reden tausende angelockt – offenbar aber eher aus
neugierde. der sieger, der texanische senator ted cruz, hatte vor der
abstimmung jeden einzelnen wahlkreis besucht, seine extrem konservativen
positionen stiessen bei den evangelikalen christen iowas auf zustimmung.
aeh ja, ach ja … anfang 2016 ist irgendwie doch lange her …
das war ja noch vor trump …
guten start in die woche!
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