ana.words, hirn in der eichel?

ana.words, hirn in der eichel?
16. Februar 2000 michael
In Allgemein
Folge fuenf: Der Ficker

Meine lieben Freunde. Juengst haben einige von Euch mir
gegenueber ihr Bedauern geaeussert, dass Hans Schmerz nicht
mehr so eine Sau sei wie zu Beginn. Frueher sei Hans so
schoen von hartem Kern gewesen, dass man schaurig den
Plausch gehabt habe, und jetzt sei er so intellektuell
geworden.

Damit haben sie ausgesprochen, was auch ich zu fuehlen
begonnen habe. Der letzte Text von Hans Schmerz ist wohl von
nobler Gestalt. Doch ist Hans Schmerz nicht vielmehr der
lustige Luestling als der lustige
Kommunikationswissenschafter?

Einst bemerkte ein Freund von mir, dass gute Texte nur
erschaffen kann, wem der Druck in den Hoden diese schier
platzen laesst. Dazu folgendes: "Der Wichser" entstand,
ehrlich gesagt, in genau jenem Zustand. Hans Schmerz war
drauf und dran, wie der roemische Taxifahrer in "Night on
Earth", Kuerbisse und Schafe zu penetrieren. Doch ploetzlich
dann war es ihm vergoennt, einige Dutzend Portionen hoechst
ausgefeilten Geschlechtsverkehrs zu beziehen. Dies ist an
sich nicht zu verachten, vermag aber, wie vorliegende
Ergebnisse verdeutlichen, die Schreibkunst bezueglich
giftigen Bisses massgeblich zu beeintraechtigen. Das ist
schrecklich, aber fair. Ficken oder Schreiben.

Nun ist Hans Schmerz, da ihm die Moeglichkeit, sich
allabendlich zu verstroemen, leider nicht mehr offen steht,
natuerlich wieder scharf wie Tabascokonzentrat (Leserinnen,
denen es aehnlich ergehen moege, sind herzlichst eingeladen,
ihre Telefonnummer per eMail zu hinterlassen). Hans ist
jetzt also wieder eine richtige Sau, was ihm ermoeglicht,
hoellisch ferkelige Textpassagen zu verfassen. Dies moechte
ich Euch gerne vor Augen fuehren, indem ich einige Worte
schreibe, die vom puren Ficken handeln, vom bedingungslosen
Geschlechtsverkehr, vom suessen Aufeinanderprallen
verschwitzter Koerper.

Sommer ist's. Heiss. Die Sonne brennt und pumpt das Blut in
die Schwellkoerper. Schweissperlen rinnen den Ruecken herab.
Staendig will man ficken. Man muss also ganz viel wichsen,
sonst verliert man den Verstand. Wichsen morgens. Wichsen
abends. Wichsen ueber Mittag. Wichsen im Auto. Wichsen im
Tram. Schreiend wichsen am Esstisch bei den Eltern. Es ist
eine Sucht. "Mein Sohn, Du siehst so erschoepft aus!" - "Ach
Mutter, das verstehst Du nicht."

Die Maedchen zeigen massiv Haut, das ist jeden Sommer
Gegenstand vieler Unterhaltung zwischen Maennern. Nicht ohne
Grund: Niemals sieht man Brueste schoener tanzen als im
Hochsommer, nur in der Julisonne glaenzen Frauenbeine
dermassen lasziv. Darueber enge Hoeschen und Tops, die diese
perfekten weiblichen Schulterblaetter freilegen, deren
wunderbarer aufeinander abgestimmtes Spiel so unsaeglich
erregen kann. Einige Frauen haben leider nicht begriffen,
dass Tangas weitaus besser zu enger, durchscheinender Ware
passen und tragen diese erektionstoetenden weissen Slips,
diese Menstruationsfaenger, aber von dergestalt verpackten
Becken wenden wir unser gieriges Auge sogleich wieder ab und
lobpreisen im Geist die zementgleiche Festigkeit von
neunzehnjaehrigen Bruesten: "O Ihr Felsmassive von Granit,
die Ihr da steht am gueldenen Lustgarten, der die meinige
Angebetete!" Das ist ein schoener Satz, bedeutet frei
uebersetzt aber nicht mehr als "Ich will dich ficken"
(sowieso deucht mir zuweilen, all die Minnesaenge und
Dichtereien der Maenner seien bloss warme und anspruchsvolle
Ausformulierungen von "Ich will dich ficken", damit die
holden Maiden sich erst mal geschmeichelt fuehlen und nicht
sofort begreifen, warum man ueberhaupt zu ihnen spricht.
Oder gibt es einen anderen Grund, sein Wort an eine Frau zu
richten als 1. "Ich will dich ficken", und 2. "Bringen Sie
mir einen Kaffee"? Hehe).

Gibt es etwas Beschaulicheres als eine schoene Brust?
Brueste, steinhart und vom Volumen einer ausgestreckten Hand
mit gekruemmten Fingern, Brueste von samtener Umkleidung mit
scharf umrissenen Brustwarzen? Ou Mann! Ich zittere. Ich
bebe. Ich will ficken.

Mr. Sun macht hoellisch horny. Laesst die sexuelle
Atmosphaere surreal erscheinen. Die Hemmschwelle, nach einem
Drink zuviel der dunkelaeugigen Schoenen auf dem Barhocker
nebenan doch noch in den Hintern zu kneifen, sinkt
erschreckend. Samstagmittag in der Stadt. Wie im
Granatenhagel fliegen einem knackige, leichtbeschuerzte
Girls entgegen. Eigentlich wollte man ja shoppen gehen, aber
nur noch ein Gedanke beherrscht: Ficken will ich.

Die Frauen, die einem entgegenschreiten, werden sofort einer
sexuell dirigierten optischen Untersuchung unterzogen. Diese
dauert im Durchschnitt 10 Millisekunden. Nach bestandener
Pruefung der aesthetischen Kreditwuerdigkeit werden diese
Frauen im Geist unverzueglich entkleidet und feurig geliebt.
Diese animierenden Gedankenspiele dauern an, solange sich
die Dame im Blickfeld befindet. Man erblickt ihre Taille und
stellt sich vor, wie man diese von hinten umfasst. Man
schaut ihre Beine an und malt sich aus, wie diese das eigene
Becken umschlingen. Man sieht ihren Brustansatz an und
phantasiert, wie man diesen mit den Lippen liebkost. Und so
weiter. Man will halt ficken.

Das ist ganz schoen fixiert, sagen Sie? Das ist es in der
Tat. Lustig, Maennern zuzuschauen, wie sie passierende Damen
anstarren, erst ins Gesicht, dann auf die Brueste, zuletzt
die Beine entlang. Fast schon armselig sieht das aus, aber
es sind halt Maenner und bei solchen gilt vor allem eines:
Ficken wollen sie.

Ficken will auch ich. Einer Frau die gluehenden Schenkel
teilen und ihre Weiblichkeit trinken. Ich stelle mir vor,
wie sie vor mir erscheint. Ich kenne sie nicht, sie ist
meine Phantasie mit vollen Lippen und kurzem Haar. Sie ist
Kate Moss, das Luder aus der "Perrier"-Werbung und die
meisten meiner bisherigen Liebhaberinnen. Sie hat diesen
leicht perversen Touch, den Hans Schmerz so gern mag. Diesen
"Ich-melk'-Dich-bewusstlos"-Blick. Dazu passend ihr textiles
Ensemble, aus welchem ich sie sogleich befreie. Brueste
leuchten mir entgegen, der Anblick laesst mein Hirn in meine
Eichel rutschen. Sie reisst mein Hemd auf, Knoepfe kullern
auf den Boden. Egal. Ficken will ich. Prince laeuft,
"Parade". Ficken will auch er, deshalb verstehen wir uns so
gut, Prince und ich. Sie zieht mich zu sich herunter und sie
nimmt mich in sich. Ihre Lust ist ein Lied der Liebe in
meinem Ohr. Hellblau lackierte Fingernaegel brennen auf
meinem Ruecken. Unsere Zungen pressen sich aus, ihre Naesse
auf meinem Bauch.

Entschuldigung. Hans Schmerz muss eine Wichspause einlegen.

Aahh, das war gut. Ich sag' ja, Sommer ist's. All you need
for a nice hard-on are a few nasty lines. Wichsen erloest
einen Mann von den aergsten Beschwerden, die er erleidet,
wenn er ficken will. Und finden Sie mir mal einen Mann, der
nicht staendig ficken will! Manchmal, wenn die Frauen uns
das entnervt vorwerfen, machen wir hektisch abwehrende
Handbewegungen und beteuern mit Endgueltigkeit in der
Stimme, dass dem keinesfalls so sei. Das ist natuerlich eine
Luege, genauso wie die Behauptung von Frauen, sie koennten
auch ohne Sex ganz gut leben. Hans Schmerz sagt: Frauen sind
genauso geil wie Maenner. Sie gestehen es sich nur nicht
immer ein. Schliesslich wuerden sie sich damit auf das zum
Kotzen tiefe Niveau der Maenner hinabbegeben. Und die wollen
ja immer nur Sex. Ja logisch, wofuer bin ich denn hier? Etwa
zum Essen? Nein, ficken will ich.

Eine Frau sagte mir mal, ich sei sexfixiert. Hehe. Das
erzaehlte ich gleich meiner Mutter, aber die wusste es schon
aus der astrologischen Persoenlichkeitsanalyse, die sie
eigens fuer mich anfertigen liess, aber ums Verrecken vor
mir lesen musste. Eine andere wiederum nannte mich gar
Sexgott. Das gefaellt mir sehr gut. Halb Werber, halb
Sexgott. Der Spruch ist nicht von mir, sondern von einem
anderen Werber, der jetzt in Deutschland fickt. Wirbt. Wie
auch immer. Halb Werber, halb Sexgott. Wahnsinn. Dann gab es
noch die Frau, die mir nahelegte, ich moege ihre Arschbacken
kuessen, aber sie meinte das nicht woertlich. Ich darf davon
ausgehen, dass sie von mir nicht als Sexgott spricht.

Es gibt allerdings Momente, in denen Maenner nicht ficken
wollen. Diese Momente sind recht rar, und ihre Verwertung
eine geringe, denn Maenner ficken selbst dann, wenn sie gar
nicht wollen. Man stelle sich vor, ein Mann hat die
Moeglichkeit, mit einer Frau zu schlafen, mit der er eine
Beziehung unterhaelt, die in seinen Augen nicht
vollumfaenglich zufriedenstellend ist. Weil er aber, infolge
seines Mannseins, ficken will, schlaeft er trotzdem mit ihr.
Mir sind Faelle bekannt, bei denen es soweit gekommen war,
dass Geist und Koerper der Frau den Mann fast schon
anwiderten, und er weiss um diese Tragoedie, und er weiss,
dass es nicht sonderlich schlau ist, mit einer Frau zu
schlafen, die man nicht mag, aber trotzdem wird gefickt. So
fickerig sind Maenner eben. Der katastrophale Showdown
laesst dann in Form einer Hassentladung nicht lange auf sich
warten. Dann hat der Mann zwei Tage lang genug von den
Frauen (und sich selbst), kurz darauf rutscht ihm aber sein
Grosshirn erneut in die Penisspitze.

Maenner mit Hirn in der Eichel sind uebrigens alles andere
als zurechnungsfaehig. So vergessen sie gerne angesichts
nassglaenzender Weiblichkeit jegliche Vorsichtsmassnahmen,
und nur die Besonnensten erinnern sich dann noch vage an
boese Viren. Schliesslich geht es um den Fick. Erschiene in
einem solchen Moment eine gute Fee mit einem Kondom in der
Hand, laege ihre zarte Hand schuetzend vor die Vagina der
Gespielin und spraeche zum keuchenden Manne, derweil sie ihm
das Kondom zustreckt: "Du weisst doch, nur mit Gummi!", und
der Mann haette eine Pistole zur Hand, die gute Fee wuerde
auf der Stelle erschossen. Ist das nicht eine traurige
Geschichte?

So. Ich hoffe sehr, meiner Gemeinde wieder einmal in
hoechstem Masse entsprochen zu haben. Allfaellige Lobreden
und Vorschlaege fuer weitere Sauereien nehme ich freudig
entgegen und setze sie sogleich um (nach Moeglichkeit bitte
etwas mit Ficken). Noch ein kleiner Scherz. Sagt der Mann zu
seiner Liebhaberin, nachdem die ihn oral befriedigt hat:
"Na, war ich gut?". Kicher.

Vorhin habe ich mir uebrigens die Schamhaare gestutzt mit
der Haarschneidemaschine, weil ich mag dieses Gewuschel
nicht. Dabei muss man hoellisch aufpassen, dass man stets
die Haut streckt, weil sonst geraet sie in die Maschine. Was
dann natuerlich auch passiert ist, und zwar gleich richtig.
Aua. Jetzt trage ich ein Pflaster und kann nicht mehr
ficken.

Ende.

by hans.schmerz
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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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