ana.words, gefaehrliches wasser

ana.words, gefaehrliches wasser
24. Juli 2001 michael
In Allgemein

VORWORT

Heute von unserem Korrespondenten Frederic Frinthcough
Mittlerweile scheint es gesichert, was zuvor noch als
Geruecht gehandelt wurde: Grossbritanniens groesster
Chemiekonzern ICI entwickelte unter hoechster Geheimhaltung
ein neues Feuerloeschmittel. Fachleute nennen dieses
hochkomplizierte chemische Produkt, dessen Entwicklung ICI
mehrere Jahre und viele Millionen Pfund gekostet hat, kurz
W.A.S.S.E.R. (Wirkungs-Aktives SchnellSpritz
EnergieReservoir).

Es heisst, das WASSER hervorragend zur Bekaempfung von
Braenden in Wohn-, Buero-, und Lagerhaeusern geeignet ist.
Es soll sich auch relativ billig her- stellen lassen.
WASSER-Gegner stehen der Planung skeptisch gegenueber, das
WASSER in der Naehe dichtbesiedelter Objekte in Mengen von
rund 50000 Hektolitern in offenen (!) Teichen oder grossen
Tanks zu speichern, da Bedenken bezgl. der oekologischen
Vertraeglichkeit bestehen.

SCHWERE BEDENKEN

Die Konsumenten und Umweltschuetzer hegen schwere Bedenken
gegen die Verwendung des WASSERs. In einer Gesundheitsstudie
wurde darauf hingewiesen, dass ein Mensch, der seinen Kopf
ein einen Eimer WASSER steckt, in etwa drei Minuten tot ist.
Und das soll nur die Menge der Spitze des Eisberges sein,
die die Titanic zum sinken brachte.

Da jeder der von ICI geplanten Tanks genug Wasser fuer eine
halbe Million Eimer zu je acht Litern enthaelt und jede
Eimerfuellung ein paar hundert mal verwendet werden kann,
wuerde ein einziger (!) Tank ausreichen, um die Bevoelkerung
Grossbritanniens auszurotten. Dieses allein sollte der
Regierung zum Anlass sein, ein sofortiges Stop der WASSER –
Produktion zu erlassen. Doch wie ein Pressesprecher bekannt
gab, stehe die Entscheidung noch aus und werde vorher durch
Fachausschuesse geprueft werden muessen.

Ein Sprecher der Feuerwehr wollte wissen, wie das neue
Mittel auf extreme Hitze reagiert. Er hatte erfahren, dass
man WASSER auch zum Bierbrauen verwendet, und fuerchtet nun,
dass die Daempfe die Feuerwehrleute betaeuben koennten.

Der Vorstandsvorsitzender der
real-rechts-und-links-fundierten Politos der Abgeordnete der
‚Gruenen‘ hat festgestellt, dass es Baumwolle zum Einlaufen
bringt und will wissen, was es dann wohl erst auf den
Menschen fuer eine Wirkung haben mag. Er sieht die
persoenliche Entfaltung des Einzelnen in einem wesentlichen
Punkte gefaehrdet.

Seitens ICI sind zu diesen Vorwuerfen noch keine
Stellungnahmen zu verzeichnen.

Der britische Innenminister ist im Unterhaus gefragt worden,
ob er die Herstellung und Lagerung der lebensgefaehrlichen
Fluessigkeit nicht lieber verbieten wolle. Seine Antwort:
Zunaechst einmal muesse man die Sache gruendlich
untersuchen. Er werde die verantwortlichen Stellen mit der
Ausarbeitung eines umfassenden Berichts beauftragen. Und
selbstverstaendlich seien die umweltproblematischen
Eigenschaften von Wasser gesondert zu untersuchen.

submitted by adrian@ana.ch

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ana.txt seite 444

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