nun es erreichte uns doch noch etwas schriftliches zu den deutschen in der schweiz... jopres schrieb: herzallerliebste teebeezett obschon du gerade neben mir auf dem bett sitzt - hey, nicht wie ihr denkt - hier mein kommentar zu der invasion der teutonen bzw. zur teutonisierung der eidgenossenschaft, hö hö hö. *isch doch ernscht gmeint* :-p auch deutsche haben ihre daseinsberechtigung - am besten in deutschland. nein, spass beiseite. ich habe wahrhaftig viele, manchmal fast zuviele begegnungen mit deutschen. und das ohne dass ich über die deutsche grenze gehe *schenkelklopfer* nun, zürich ist eine hochburg für deutsche und die stellen inzwischen die grösste ausländergruppe in der stadt dar. alle achtung! ich als stadtzürcher - und bitte nicht züricher noch züricher see - fühle mich in der minderheit, soviel deutsch rund um mich. also ich versuche mich nun zu konzentrieren und was anständiges zu schreiben - ist schwierig im phall. ich glaube das problem mit den hiesigen deutschen ist die durcheinander gekommene hackordnung. während italiener, türken oder balkanesen, also die geliebten gastarbeiter, seinerzeit hierher kamen, um schlecht bezahlte arbeit zu übernehmen und schon sprachlich gesehen in der schwächeren rolle waren, kommen deutsche aus aller couleur hierher und lassen sich nieder. und sie bringen die hackordnung mächtig durcheinander. sprachlich - auf die hochsprache gemünzt - sind sie überhaupt nicht in der schwächeren position, sondern in der stärkeren. dies bekräftigen sie zusätzlich noch, indem sie sich über helvetismen lustig machen und somit automatisch ihre "überlegenheit" demonstrieren. diese überlegenheit demonstrieren sie nicht nur in der sprache, sondern auch beruflich. chefetagen sind voll von deutschen. was früher einzelfälle waren, ist heute ein massenphänomen. der schweizer ist so gesehen in der bis anhin geltenden hackordnung akut gefährdet. diese ressentiments werden bekräftigt wenn man sich zu bilde führt wie gut die schweizer fussballnationalmannschaft spielt, was für eine florierende automobilindustrie die schweiz hat oder wie unsere hiesige tv-landschaft ausschaut. und dennoch hegen und pflegen wir das inseldasein gerne und lassen es uns nicht gerne nehmen. unsere eigenheit manifestiert sich auch in unserem sprachgebrauch, den unsere nachbarn gerne belächeln, aber hey, ein müsli ist kein müesli und wir bezahlen auch nicht mit fränkli sondern mit franken... wir lieben die nettigkeiten, die zurückhaltung, die sprachliche unterwerfung in gewissem sinne, währenddem der deutsche in vielem viel direkter und in unseren ohren auch unverschämter ist. nur deutsch wird ja nicht nur in deutschland gesprochen, sondern auch in österreich, südtirol, luxembourg und in teilen belgiens. all das gehört zum deutschen sprachgebiet und so hat unser sprachgebrauch auch unsere daseinsberechtigung - oder nicht? ein weiterer grund für gewisse ressentiments gegenüber den deutschen könnte auch sein, ist eine hypothese, dass früher kriege geführt wurden, gebiete eingenommen und anschliessend wurden landsleute in die neuen gebiete angesiedelt und die einheimischen waren die leidtragenden. vielleicht führt man heute keine kriege, dafür wird über bildungsemigration neues gebiet erobert ;-)) und wir wissen ja, gleich und gleich gesellt sich gern und somit erstaunt es mich nicht, dass es zahlreiche deutsche hierzulande gibt. nur: sähe es hier genauso aus wie in deutschland, wäre die schweiz genauso beliebt als auswanderungsland nummer 1 der teutonen? aber trotz allem, wir lieben euch, vor allem die man persönlich kennt, okay ein paar auch nicht. ihr seid zu schräg, im phall. aber schräg kommen die, wie beispielsweise die finanzvorsteherin, die einen buchhalter sucht, ihn nicht findet und dann als kommentar - und zwar ernst gemeint sagt - also wenn's bis x nicht klappt, dann such ich mir einen buchhalter in deutschland, den hab ich dann nämlich inkl. hochschulabschluss und seine lohnvorstellungen sind moderater als der schweizer. isch wükki wahr, isch so passiert. oder die deutsche, die bei einer party bei einer gebürtigen konstanzerin (also ennet der grenze) zu hause, sagte: die deutschen haben viel schöner eingerichtete wohnungen als die schweizer. darauf angesprochen, sie hat nicht gerechnet, dass ich sie höre, musste sie eingestehen, dass sie aber schon viel öfters bei deutschen zu hause war, als bei schweizern (und sie es soooo nicht meinte)... aber vielleicht reagiere ich so, weil mich diese "überlegenheit", diese überheblichkeit so stört, weil ich sie insgeheim bewundere? ;-p aberschosicher ich -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444 hast du genug? immer weniger? dann bestell doch nicht ana.words ab: http://ana.ch/txt/444