oho, es chruez a der dieli, da wussten einige was zu sagen: zinemin schrieb: ein erklärungsversuch, absolut unfundiert und ohne jegliche wissenschaftliche basis: das kreuz dient vielleicht als für jedermann gut sichtbare erinnerung. jeder der ins zimmer kommt, sieht das kreuz an der dieli und fragt sich, was das soll. dann kann man sagen "weisch, das isch vo damals wo'd tbz ..... gmacht hät!" plausibel? gruzz ? zinemin eriz erzaehlt: habe das auch schon gemacht für einen lernschwachen lehrling ich sagte ihm, dass ich, wenn er das arbeitsblatt vollständig lösen könne, ich ein kreuz an die diele (was sonst heisst tili wohl) machen würde ... und habe es dann auch gemacht. ist heute noch in unserem informatikraum zu sehen vielleicht hat es auch etwas mit einem schadenabwehrzauber zu tun, weil es einem gespenstisch vorkommt, dass jemand das oder dies dann doch macht und da fast eine schwarze macht im spiel sein muss? in dieser schublade habe ich nach die redensart "schoggihörner?" (hani schoggi-hörner?), wenn einen jemanden anstarrt. warum gerade schoggihörner? beide redensarten wurden früher von einer arbeitskollegin häufig verwendet. eriz schoggihoerner? das hat tbz noch nie gehoert, aber nicht falsch, es in den aktivwortschatz aufzunehmen irgendwie. dietrichstein schrieb gut fundiert: ha, da bin ich ja wohl fast an der quelle: das schweizerische idiotikon, band 12, s. 1632 unter dem stichwort "Dili" hat eine menge von redensarten mit der diele (die übrigens ebenso den boden oder den raum, der über der decke, also im obern stock ist, meinen kann). darunter dann eben auch "Es Chrüüz a d Dieli mache" oder auch "Mi mues es Chrütz a d Tili mache, wen du chunnst", "Mi hätt scho fasch chönne es Chrütz a d' Dili mache, wo si abg'walzt sii" oder 1811 "Der Kirchenrath in Zürich hat mich offiziell um einen Lehrer gebeten. Das ist viel; ich wollte ein Kreuz in die Diele machen." die erklärung steht in band 3, s. 940-942, unter dem stichwort "chrüz": "Es Chrüz i d's Chämi/a Büni mache" Ausdruck des freudigen Erstaunens bei einem ungewöhnlichen Ereignis, z.B. bei einem seltenen Besuch, bei ungewohntem Verhalten oder Benehmen eines Menschen. "As Chrüz an e Wand!" im Sinn von "wahrlich?" In anderm Sinnbeschwichtigt man mit dem Versprechen, "e wiisses Chrüz i d's Chämi z' mache" Einen, der erwiesene Gefälligkeiten auf seine Rechnung geschrieben haben will, da der Schalk wohl weiss, dass der immer neu sich ansetzende Russ die Spur bald genug wieder zudecken wird. [?] Dieselbe Redensart auch im Französischen. Spreng meint, der Brauch oder auch nur die Redensart bedeute 'ein Haus gegen Zauberei verwahren'. ebenso kann man nach band i, s. 373 aber auch sagen "Daa mues-me ja e Stud umschlaa, we du chunst!" als Ausdruck des Erstaunens bei einem seltenen Besuch. so ist das! ja, das idiotikon taugt schon was, meint tbz. und rakli glaubt: ich bin ziemlich sicher, dass das was mit (aber-)glauben zu tun haben muss. so wie man (d.h. in diesem fall: katholiken und orthodoxe) sich bekreuzigt, wenn was explizit gutes oder schlechtes geschieht. so, sind wir wieder alle ein wenig schlauer durch ana.words. jedenfalls fast. tbz wuenscht ein schoenes wochenende. mit oder ohne afro und kreuz. -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444