dietrichstein sandte uns dies vor ner weile: für alle, die den preis nicht kennen: der versuch einer drogenprostituierten, eine erektion zu produzieren, kostet chf 20. vollzogener beischlaf mit derselbigen, ohne gummi, kostet chf 100. ob bezahlt wird, ist allerdings eine andere frage, diejenige, die das drei meter von mir versuchte, hatte am ende jedenfalls kein geld. tbz fand das dermassen abscheulich, dass sie gar nicht wusste, ob sie das bringen will. nicht prostitution an und fuer sich, aber... ohne gummi hundert franken, wenn man denkt, fuer wie wenig droge, aber viel krankheiten das reicht. ihr wurde ganz schlecht. und sie versteht nicht, wie man auf menschen abfahren kann, die ganz kaputt sind. und sie bat dietrichstein, mehr von seinen recherchen zu erzaehlen. und fragte, ob er mit der gesprochen habe. dietrichstein meinte: naja, recherchen - ich sass ja einfach drei meter daneben, als die das gemacht haben. er war aber auch ziemlich kaputt. ich fands auch fürchterlich, von a bis z alles an der szene, aber ana.words ist ja auch kein ästhetikversand, war mein gedanke. nein, ich hab nicht mit ihr gesprochen, ich sass nur vor dem eingang zum luftschutzkeller (so ein treppenaufbau, das verschwindet da im park) und sie stand dahinter mit dem typen und hat gar nicht gemerkt, dass ich da war. es war auch fürchterlich, wie sie ihm klargemacht hat, dass er 100 zahlen muss, weil sie jetzt ja das risiko hat, ein bébé zu bekommen, das wollte er aber wohl nicht zahlen. als sie dann nach vorne kamen, haben sie mich natürlich gesehen, scheint sie aber auch nicht gestört zu haben, er hat mir zugenickt, er war eher eklig und sie sowieso, wirklich ein wrack, so sehr, dass ich mich schon fragte, wie man überhaupt auf die idee kommt, mit der sex zu haben, ungechützt noch dazu. hm. ja, das mit der prostitution - neulich hab ich von einer soziologin, glaub ich, gelesen, die das mit frauenhandel in zusammenhang bringt und davon ausgeht, dass dem die grundlage entzogen wird. weil seit mehr legalität für prostitution plötzlich scharenweise einheimische brave hausmütterchen auf den markt drängen und alle bedürfnisse abdecken und sich dabei gar nicht schlecht fühlen. ich fand das mit dem spass dran finden auch immer sehr suspekt, aber vielleicht finden die's ja wirklich nicht übel? hm. kennst du josefine mutzenbacher? das solltest du lesen! das ist die angeblich autobiografische geschichte einer wiener prostituierten um die jahrhundertwende 19./20. jh., wie sie als siebenjährige reingerutscht ist und wie viel spass sie damit ihr ganzes leben hatte. schrecklich, aber natürlich auch interessant. und vor allem hab ich mal gelesen, dass man vermutet, das buch sei vom bambi-autor geschrieben worden. ich glaube natürlich auch, dass sich sexuell prostituieren keinen spass macht, aber: bei denen, die das wirklich einfach so machen, diesen girls, muss man m. e. auch nicht eingreifen, wenn sie so blöd sind. ein bisschen freien willen sollte man den leuten doch schon auch noch zugestehen. tbz' abschliessende worte: schon komplex... frauenhandel ist bestimmt ein thema, aber da sind schon auch genug freiwillige am werk. in d fuehrte die legalisierung oder wie auch immer, von rotgruen durchgesetzte gleichstellung was sozialabgaben betraf etc. dazu, dass absurderweise eine frau (zumindest theoretisch) aufm arbeitsamt ne stelle als prostituierte angeboten bekommen konnte. weil job wie jeder andere, was ich dann doch absurd finde, das isses nicht. auch in ner reportage, die ich kuerzlich sah, so gehobene escort-girls: massenweise alkohol, dann geht's schon, dann wird's ertraeglich. nen "normalen" job muss man sich nicht mit drogen ertraeglich machen, auch wenn der auch nicht immer toll ist. habe mal ein buch gelesen, das ich dann wuetend fast entsorgt haette, es dann aber wegen der bedeutung in der feministischen geschichte und wegen erstauflage nicht getan habe. heisst "wir sind frauen wie andere auch", erschienen 1980. da erzaehlen prostituierte und andere im sexgewerbe taetige frauen von ihrem leben, ihrem job. die idee: das ist ein job, der okay ist, ein job wie andere auch, etcetera. und dann reden die da in ihrem buch miteinander, und man liest den ekel und all das dermassen deutlich raus, und keinen ausstieg schaffen und so, und irgendwie lese ich nicht das, was sie ja eigentlich sagen wollten... ich weiss auch nicht, wie gedient der sache ist, wenn das nun nett "sexarbeit" heisst und damit eben als normaler job definiert werden soll. und eben, drogenstrich, das ist ja dann nochmals was anderes. das ist unterste stufe, not, wirklich uebel. hier noch ein paar links zum thema fuer leute, die bisschen zeit zum lesen haben http://www.lukesch.ch/Text98_41.htm http://www.emma.de/prostitution_der_unmoralische_staat_2006_5.html?&0= http://www.verantwortlicherfreier.ch/ http://www.don-juan.ch/ -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444