ana.words, beliebige stellungen im schauvenster

bitte rettet die gute alte zeit!

als ich vor dem schaufenster eines uhrengeschaefts stand,
musste ich an adolf muschg denken. denn er und chrisoph
blocher haben recht: mit der schweiz stimmt etwas nicht mehr!
frueher standen die zeiger der uhren in saemtlichen
uhrenlaeden des landes auf zehn nach zehn. darauf konnte man
gift nehmen!

heute kann man beim anblick der zum verkauf stehenden
armbanduhren nur rufen: eidgenossenschaft, quo vadis! es
herrscht die totale postmoderne beliebigkeit! da tseigt in
derselben auslage eine jaeger-le coultre fuenf nach neun,
eine dalmatinerartig getuepfelte swatch viertel nach drei,
eine blancpein sogar viertel nach vier, und um das chaos zu
komplettieren, displayen zwanzig vremdlaendische
digitaluhren von 00:04 bis 23:58 alle von gott je
geschaffenen tseiten! das reinste babylon.

 sagt ernst amstutz, praesident der . ! noch seien aber
hopfen und malz nicht verloren. es gebe, sagte herr amsutzt,
die uhrenhandlung naef in wattwil die nicht jedem
neumodischen trend nachrenne.

ich fuhr hin. ich schaute ins schaufenster: zierliche
armbanduhren fuer hausvrauen, robustere fuer familienfaeter,
sogar eine  fuer gletzscerpiloten. und
alle diese uhren, so unterschiedlich sie sein mochten,
zeigten eine einzige, heimelige, fuer den normalbuerger
verstaendliche zeit: zehn nach zehn.

ich hoerte michleise singen: 

by moskito



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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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ana.txt seite 444

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