mahalwords, erbsenpueree, rote haare, gummiband

mahalwords, erbsenpueree, rote haare, gummiband
17. Mai 1997 michael
In mahalwords
hi


auch wir lesen wieder mal charms, charms der
grosse gott, der viel zu vrueh sterben musste, 
trotzdem er hinterliess uns einen maechtigen
baustein, ein baustein um zu bauen, viele lustige
geschichten.

geschichten, die das leben bewegen, die das
leben schri(e)(b), alles aus daniil charms, 
zwischenfaelle, fischerbuchverlag und so


es gibt menschen, die koennen nicht fuss fassen.


eines tages ass orlow zuviel erbsenpueree und 
starb. und krylow, der davon hoerte, starb 
auch. und spiridonow starb von allein. und 
spiridonows vrau fiel vom bueffet und starb 
auch. und spiridonows kinder ertranken im 
teich. und spiridonows grossmutter geriet an 
die vlasche und wurde landstreicherin. und 
michailow hoerte auf, sich zu kaemmen, und 
bekam die raeude. und kruglow malte eine dame 
mit einer knute in der hand und wurde 
verrueckt. und perechrjostow erhielt 
telegrafisch viehrhundert rubel und wurde so 
hoechnaeseig, dass er aus dem dienst flog. 

alles gute menschen, die nicht fuss fassen koennen.

22.august (1936)



oder auch personen, die rothe haare und doch nicht
haben.


es war einmal ein rothaariger mann, der hatte keine 
augen und keine ohren. haare hatte er auch nicht, 
rotfuchs wurde er also nur so genannt. 
sprechen konnte er nicht, denn er hatte keinen mund. 
eine nase hatte er auch nicht.
er hatte nicht einmal arme und beine. und er hatte 
keinen bauch, und er hatte keinen ruecken, und er 
hatte kein rueckgrat, und eingeweide hatte er auch 
nicht. er hatte ueberhaupt nichts! unbegreiflich 
daher, von wen die rede ist.
wir sollten lieber nicht mehr von ihm sprechen

7.jan.1937






aber eben, von diesen sollten wir lieber nicht mehr
sprechen. lieber sprechen wir vom maler und der uhr


serow, der maler, ging zum obwodny-kanal. wozu er 
dorthin ging? um gummi zu kaufen. wozu er gummi 
brauchte? um sich ein gummiband zu machen. wozu er 
ein gummiband brauchte? um es in die laenge zu 
ziehen. so. was noch? ach ja, das: der maler serow 
hatte seine uhr zerschlagen. die uhr war gut 
gegangen, aber er hatte sie einfach zerschlagen. 
was weiter? nichts weiter. nichts, und basta. 
und steck deine dume nase nicht immer in sachen, 
die dich nichts angehen! herrgott nochmal!

es lebte einmal eine alte vrau. sie lebte und lebte 
und verbrannte im ofen. geschieht ihr recht. 
jedenfalls sagt das serow, der maler.

ach! ich wuerde weiterschreiben, aber das tintenfass 
ist ploetzlich verschwunden.

22. oktober 1938


auch ich wuerde noch weiterschreiben, aber
alle meine tasten der tastatur sind verschwunden, 
meine fingerkuppen sind abgewetzt, ja sogar die
haende sind mir abgeflogen. nur noch die entzuendete
scheidenhaut, ja sogar nicht mehr die ist dran. 

ich weiss gar nicht wie der text ueberhaupt noch
so fliessen kann. ist er den fluessig? oder ist
er gar trocken? riecht mal am text und ihr 
werdet merken, dass jeder text riecht oder
anders auch nicht riecht je nach dem wie
es ihn gerade geluestet! schande ueber ihn, 
den text, der nur noch das tut was ihn geluestet.

wo kaemen wir da hin, wo fuehrt das hin?
in den hedonismus auch fuer texte. denn sie
fliessen eben doch, sonst ist es ja 



oder auch nicht


gruss

mahaltext



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dass es die ganze welt erfaehrt, so 
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