ana.words, wehe, wenn sie losgelassen

ana.words, wehe, wenn sie losgelassen
9. August 2021 tbz
In sex, drugs and techno
liebe lesers

gestern war ana.lesezirkel - dazu bald diese woche - und tbz ist dann
spaeter noch ueber was gestolpert, das thematisch grad gut dazu passt
("disrupten und herrschen"). 
starten wir also in die woche mit etwas frau berg:



(...) und zum anderen verdammt noch mal nicht versteht, was die zum
teufel entwickeln in den immer neuen programmiersprachen, die verdammten
nerds. gefuehlt stuendlich entsteht irgendwas bahnbrechendes.
revolutionaeres. nie dagewesenes. aber da wird eindeutig an jeglichem
menschlichen beduerfnis vorbeientwickelt. den buergern - ja, nennen wir
sie buerger, die dummkoepfe - ist es doch vollkommen egal, in welcher
form von sprachgesteuertem, komplett vernetztem mistteil sie im stau
stehen. es ist ihnen egal, ob ihre toilette mitdenken kann und die
badewanne eine hautanalyse abliefert, die sie an die kleidung
uebermittelt. irgendwann ist schluss. da draussen kommt keiner mehr mit.
aber wenn programmierer erst mal losgelassen werden, hoeren sie nicht
auf, ehe alles menschliche leben verschwunden ist. was den maerkten
nicht standhaelt, hat keine existenzberechtigung. die entwickler
arbeiten an perfekten sexrobotern, obwohl, in london zumindest, kein
mann mehr interesse an sex zu haben scheint. sie bauen
hirnerweiterungen, hyperloop-transportroehren, raketen, die zurueck auf
die erde fliegen koennen, sie perfektionieren die dateneingabe per
gedanken. disruption scheinen sich alle enwickler auf die stirn
taetowiert zu haben. ein markt in seiner bestehenden form wird
ausgeloescht, um ihn schlicht so wieder erstehen zu lassen, dass er mehr
profit abwirft. 

aus: GRM. brainfuck
von: sibylle berg
kiepenheuer & witsch, 2019

eine guten start in die woche!

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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

furcht und schrecken seit 1997

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und so geht die stelle weiter, hahaha:

apropos ausloeschung - thome geht in den keller, in dem seine
stiefmutter in einem fass mit saeure schwimmt. er oeffnet den deckel und
sieht zaehne an der oberflaeche der bruehe treiben. na, das braucht wohl
noch ein bisschen. thome sinkt auf den betonboden. wenn er wenigstens
als kind missbraucht worden waere. er umarmt die tonne, in der seine
stiefmutter zersetzt wird. "mutter", fluestert thome. "mutter"

WTF