"komm mit", sagte er zu colombin. des koenigs diener und maegde, die grafen und alle glaubten aber, colombin sei der neue hofnarr. doch colombin war gar nicht lustig. er stand da und staunte, sprach selten ein wort und lachte nicht, er laechelte nur und brachte niemanden zum lachen. "er ist kein narr, er ist ein trottel", sagten die leute, und colombin sagte: "ich bin kein narr, ich bin ein trottel." und die leute lachten ihn aus. wenn das der koenig gewusst haette, waere er boese geworden, aber colombin sagte ihm nichts davon, denn es machte ihm nichts aus, ausgelacht zu werden. am hofe gab es starke leute und gescheite leute, der koenig war ein koenig, die frauen waren schoen und die maenner mutig, der pfarrer war fromm und die kuechenmagd fleissig - nur colombin, colombin war nichts. wenn jemand sagte: "komm, colombin, kaempf mit mir", sagte colombin: "ich bin schwaecher als du:" wenn jemand sagte: "wieviel gibt zwei mal sieben?", sagte colombin: "ich bin duemmer als du." wenn jemand sagte: "getraust du dich, ueber den bach zu springen", sagte colombin: "nein, ich getraue mich nicht." und wenn der koenig fragte: "colombin, was willst du werden?", antwortete colombin: " ich will nichts werden, ich bin schon etwas, ich bin colombin." aus: kindergeschichten von: peter bichsel -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444