das lied von der unzulaenglichkeit menschlichen strebens 1 der mensch lebt durch den kopf der kopf reicht ihm nicht aus versuch es nur, von deinem kopf lebt hoechtsens eine laus. denn fuer dieses leben ist der mensch nicht schlau genug niemals merkt er eben allen lug und trug. 2 ja, mach nur einen plan sei nur ein grosses licht! und mach dann noch 'nen zweiten plan gehn tun sie beide nicht. denn fuer dieses leben ist der mensch nicht schlecht genug. doch sein hoeh'res streben ist ein schoener zug. 3 ja, renn nur nach dem glueck doch renne nicht zu sehr! denn alle rennen nach dem glueck das glueck rennt hinterher. denn fuer dieses leben ist der mensch nicht anspruchslos genug drum ist all sein streben nur ein selbstbetrug. 4 der mensch ist gar nicht gut drum hau ihn auf den hut. hast du ihn auf den hut gehaut dann wird er vielleicht gut. denn fuer dieses leben ist der mensch nicht gut genug darum haut ihn eben ruhig auf den hut. bertolt brecht 1928 -- = -- -- = -- -- = -- a n a . w o r d s aus dem hellblauen salon words@ana.ch http://ana.ch/words/ ana.txt seite 444 reicht ana.words weiter! vragen & kommentare & texte, die ihr davon findet, sie seien es wert, dass es die ganze welt erfaehrt, oder mindestens die redaktion, dann mailto:words@ana.ch du willst auch? immer mehr? dann abonnier auch du ana.words: http://ana.ch/txt/444