ana.words, ein tag

ana.words, ein tag
14. April 1999 michael
In Allgemein
Ein Tag wie dieser beginnt meist mit Regen, ein
wollkenverhangener Himmel. Jede Sekunde kann er seine
Schleusen oeffnen und auch wenn er es nicht tut ist da keine
Ruhe, keine Verschnaufpause, die Drohgebaerde bleibt. Ein
paar verfuehrerische Loecher, Seen aus blauem Himmel zeigen
sich neckisch, zeigen einen Ausblick, einen Schimmer von
dem, was waere. Fast erleichtert nehme ich die stroemenden
Schauer hin, endlich bricht's aus, kommt runter und die
Hoffnung, dass es sich endlich leert, naehrt den Willen
darueberwegzuschauen. Ein Tag wie dieser will zwar vom Fleck
kommen, will weiterblicken, weiterziehen, aber das
Gefaengnis, die Mauer aendert hoechstens ihre Steine,
verdichtet sich und zieht sich dann wieder hauchduenn in die
Laenge. An einem Tag wie diesem, aber vor Jahren, sassen wir
zusammen, nicht die Trostlosigkeit war unser Bund, nein,
vielmehr die Hoffnung auf Regen, auf Kaelte, auf Dunkelheit,
an der wir uns messen koennten, abheben, Farbtupfer sein.

by chrigi




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