ana.words, picasso auf blech

oscar wilde, gefragt, weshalb amerika ein derart
gewalttaetiges land sei, antwortete:  die aeussere bildung der
lebenswelt, heisst das, bestimmt die innere fassung der
menschen. dann fahren wir vielleicht so aggressiv und
stumpfsinnig in der gegend umher, weil die autos immer
haesslicher werden?

um so neugieriger reagierten wir auf die ankuendigung aus
dem hause citroen, ein modell  auf den markt zu
bringen. endlich wieder ein kunstambitioniertes auto? ach
nein, bloss noch so ein kommuner dutzndwagen, so ein
kuschelsexauto halt, wie die leute es gerade moegen. lesen
unsere designer nie wilde? frueher hatten autos ihre form,
ihre unverwechselbare gestalt, sie hatten ihre eigenart,
ihre persoenlichkeit, ja ihren charakter - und simple namen.
ds19! wozu brauchte der einen kuensternamen? er *war* kunst
- und unterschied sich von seinen konkurennten wie ein
picasso von einem mondrian und matisse.

heute sieht ein auto wie das andere aus, klein, knubbelig,
grobgerundet, stocknormal, ununterschiedbar, charakterlos -
und alle tragen sensationelle namen. picasso! der name
suggeriert, was aus dem blech verschunden ist: eine aura,
ein lebensentwurf, ein existengevuel. doch selbst wenn das
leben grosso modo einbildung ist: die einbildung richtet
sich nach der from, nicht nach dem namenszug.

ludwig hasler


ana sagt nur:
zaf.


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a n a . w o r d s
aus dem hellblauen salon

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ana.txt seite 444

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